Olaf Scholz auf den Spuren Willy Brandts in Polen. Beim SPD-Parteitag in Berlin war keine Zeit für eine rauschende Siegesfeier.
Wien/Berlin. Am Ende einer intensiven Woche begab sich Olaf Scholz am Sonntagabend auf die Spuren des ersten SPD-Kanzlers, Willy Brandt, seiner Ostpolitik und des legendären Kniefalls vor ziemlich genau 51 Jahren, nach Warschau. Und er heftete sich dabei auch auf die Fersen Annalena Baerbocks, die zum Start der Ampelkoalition in Berlin ein noch schärferes Tempo an den Tag gelegt hatte – inklusive eines Trips am Wochenende zum G7-Treffen nach Liverpool, bevor Deutschland im Jänner den Vorsitz in dem Gremium übernehmen wird. Baerbocks Motto für das nächste Halbjahr, entlehnt der Klubhymne des FC Liverpool: „You'll Never Walk Alone.“
Die grüne Außenministerin hatte bei ihren Antrittsbesuchen in Paris, Brüssel und Warschau jeweils die Nase vor dem neuen Kanzler, der indessen die Richtlinienkompetenz für sich reklamiert. Wie zuletzt Angela Merkel erklärte der neue Mann im Kanzleramt die Außenpolitik zur Chefsache.