Déjà-vu

Österreich – verdammt zur Großen Koalition?

(c) Peter Kufner
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Der Phantomschmerz nach Sebastian Kurz. Die ÖVP hat bald keine Koalitionsoptionen mehr.

Dankbarkeit kommt in der Politik selten vor, allenfalls noch, wenn man einem verdienten Parteimann einen Versorgungsposten zuschanzt. Dennoch ist man erstaunt, mit welcher Kaltschnäuzigkeit sich seine eigene Partei von Sebastian Kurz losgesagt hat und ihn zur Unperson werden ließ. Immerhin hat Kurz die Volkspartei davor gerettet, zu einer Kleinpartei abzusteigen, unter ihm hat sie zwanzig Wahlen in Serie gewonnen, zweimal er hat sie zur Kanzlerschaft geführt.

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Selbst nach seinem Rücktritt konnte die ÖVP bei der Neubesetzung von Ministerposten noch von den Erfolgen unter Kurz profitieren, zwölf Regierungsmitglieder besetzen und es sich dabei leisten, jemanden wie Heinz Faßmann gehen zu lassen, weil sich ein Landeshauptmann einen Minister aus seinem Bundesland eingebildet hatte. Dass sich ausgerechnet zwei ÖVP-Landeshauptleute, die Wahlsiege im Fahrwasser von Kurz errangen, bei der Kritik an Kurz besonders hervortaten, ist eine Facette von spezieller politischer Moral. Sie geben damit denen aus Justiz und Medien recht, die Kurz in einer anhaltenden Kampagne zermürbt haben und die sich jetzt mit „seinem Skalp schmücken“ wie ein ehemaliger VP-Spitzenpolitiker bitter bemerkte.

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