Zentralbank in Moskau reißt Leitzins hoch

Es ist bereits die siebente Zinserhöhung in diesem Jahr.

Moskau. Während die Europäische Zentralbank mit der Straffung ihrer lockeren Geldpolitik weiter zögert, macht die russische Zentralbank ihrem Ruf, sich entschlossen gegen die rasant steigende Inflation zu stemmen, alle Ehre. Gestern erhöhte sie den Schlüsselzins für die Versorgung der Banken mit Geld um einen vollen Punkt auf nunmehr 8,5 Prozent. Zuletzt hatte er sich im Herbst 2017 auf diesem Niveau befunden – damals allerdings im Zuge einer längeren Zinssenkungsphase.

Seit März 2021 jedoch, als der Zinssatz das historische Tief von 4,25 Prozent erreicht hatte, zieht die Zentralbank die Zügel wieder straffer. Insgesamt hat sie seither den Schlüsselzins ganze sieben Mal erhöht. Auf den Schritt vom Freitag war der Markt vorbereitet worden. Notenbankchefin Elvira Nabiullina hatte jüngst auf einer Konferenz einen deutlichen Zinsschritt angedeutet und erklärt, es sei von entscheidender Bedeutung, auf die hartnäckige Inflation zu reagieren.

Zuletzt hatte die Teuerung kräftig angezogen und 8,1 Prozent erreicht. Damit liegt sie doppelt so hoch wie von der Zentralbank angestrebt. (est)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.12.2021)

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