Deutschland

"Angriffe auf Polizei" bei Corona-Protesten in München

December 22, 2021, Munich, Bavaria, Germany: After cancelling their demo at Theresienwiese, anti-vaxxers, neonazis, Rei
December 22, 2021, Munich, Bavaria, Germany: After cancelling their demo at Theresienwiese, anti-vaxxers, neonazis, Reiimago images/ZUMA Wire
  • Drucken

Unangemeldet und teils gewaltsam demonstrierten rund 5000 Personen in München. Schlagstöcke und Pfefferspray kamen zum Einsatz. Der deutsche Gesundheitsminister warnt vor einer Omikron-Welle zum Jahreswechsel.

Rund 5000 Menschen haben laut Polizeiangaben in München unangemeldet und teils gewaltsam gegen die Corona-Auflagen protestiert. Wie die Polizei am späten Mittwochabend mitteilte, musste sie Dutzende Male Schlagstock und Pfefferspray einsetzen, um einen "größeren Marsch in Richtung Innenstadt" zu stoppen. Es sei "wiederholt zu Angriffen auf Polizeibeamte und Widerstandshandlungen" gekommen. Demonstranten griffen demnach auch einen Medienvertreter an.

Laut Behördenangaben wurden insgesamt elf Verdächtige vorläufig festgenommen und 14 Delikte zur Anzeige gebracht. Darunter waren Verstöße wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Bedrohung mit einem Messer, ein Fall von gefährlicher Köperverletzung gegen einen Polizisten sowie Urkundenfälschung.

Die Polizei hatte laut eigenen Angaben bereits mit Demonstrationen gerechnet, weil in Messenger-Gruppen zu sogenannten Spaziergängen aufgerufen worden war. Deshalb hatte sie "neuralgische Punkte" in der Innenstadt mit rund 500 Beamten abgesichert. Nach den Zusammenstößen mit der Polizei verstreuten sich die Demonstranten, die teils Kinder dabei hatten, im Stadtgebiet. Eine Gegendemonstration mit rund 160 Teilnehmern am Nachmittag verlief laut Behörden ruhig.

Deutscher Gesundheitsminister: Vierte Impfung nötig

Deutschlands Politik wappnet sich bereits für ein weiteres Hochschnellen der Corona-Zahlen: Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) rechnet zum Jahreswechsel mit einer großen Welle der ansteckenderen Coronavirus-Variante Omikron. "Eine große, schnelle Welle haben wir noch nicht. Das wird sich ändern zum Jahreswechsel und in der ersten Jänner-Woche", mahnte Lauterbach am Donnerstag bei WDR 2. In einigen europäischen Ländern wie in Großbritannien ist die Omikron-Variante bereits vorherrschend.

Lauterbach geht davon aus, dass es mit den derzeit forcierten Booster-Impfungen nicht getan sein wird. "Ich persönlich würde von einer vierten Impfung ausgehen", sagte er. Dies sei aber noch nicht wissenschaftlich belegt. "Was wir sicher wissen, ist, dass wir eine Booster-Impfung benötigen." Mit den Auffrischungsimpfungen könne man "70 bis 80 Prozent der symptomatischen Krankheitsfälle verhindern", betonte der Minister. "Später im Laufe des Jahres" sei wahrscheinlich eine vierte Impfung notwendig, die speziell auf die Omikron-Variante abgestimmt sei.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.