Wissenschaftsbetrieb

Personalrochaden: Wird Heinz Faßmann Präsident?

Ex-Wissenschaftsminister Heinz Faßmann (ÖVP) soll Interesse am Job des ÖAW-Präsidenten haben.
Ex-Wissenschaftsminister Heinz Faßmann (ÖVP) soll Interesse am Job des ÖAW-Präsidenten haben.(c) APA/GEORG HOCHMUTH
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In der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) steht ein Führungswechsel an. Ex-Minister Faßmann soll Interesse haben. Auch die Unis in Wien, Innsbruck und Graz suchen Personal.

Im kommenden Jahr werden zahlreiche Spitzenjobs an den heimischen Universitäten und Forschungseinrichtungen neu besetzt. Die drei größten Hochschulen des Landes – die Universitäten Wien, Graz und Innsbruck – benötigen neue Rektoren. Zudem wird der Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) abgelöst. Die Chefetage des Institute of Science and Technology (IST) Austria ist ebenfalls neu zu besetzen.

In der ÖAW könnte die Personalie politisch spannend werden: Anton Zeilinger hatte vorzeitig angekündigt, dass seine bis 2022 laufende zweite Amtszeit seine letzte sein werde. Der 76-jährige Experimentalphysiker steht seit 2013 an der Spitze der größten außeruniversitären Forschungseinrichtung des Landes. Ihm nachfolgen könnte ein bekanntes Gesicht: Ex-Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) wird schon länger Interesse an dem Job nachgesagt. Für ihn spricht, dass die philosophisch-historische Klasse der Akademie, der Faßmann als Geograf angehört, seit 2003 keinen ÖAW-Präsidenten mehr gestellt hat.

Zuvor aber müsste sich Faßmann einer Wahl stellen. Für die Nachfolge Zeilingers soll eine Findungskommission unter der Leitung des 97-jährigen Ex-Wissenschaftsministers Hans Tuppy eine geeignete Person identifizieren – sie muss bis zur Wahl im März aus dem Kreis der „wirklichen Mitgliedern“ der Akademie bestimmt werden. Abstimmen dürfen dann rund 180 wirkliche sowie 16 korrespondierende Mitglieder und 16 Mitglieder der Jungen Akademie.

Ob Faßmanns politische Vergangenheit ein Vor- oder Nachteil ist, ist offen. Zudem kursieren auch noch andere Namen, die infrage kommen: Etwa jener des ehemaligen Generaldirektors des Naturhistorischen Museums, Christian Köberl. Auch die Umwelthistorikerin Verena Winiwarter gilt als mögliche Kandidatin.

Große Unis auf Chefsuche

Ebenfalls zu einem Führungswechsel kommt es 2022 an drei Hochschulen im Land: Uni-Wien-Rektor Heinz Engl legt sein Amt im September 2022 um ein Jahr früher als geplant zurück. Die größte Uni des Landes hat dessen Stelle im November ausgeschrieben. Die Bewerbungsfrist läuft bis 10. Jänner. Auch an der Universität Innsbruck verkürzt Rektor Tilmann Märk seine Amtszeit um ein Jahr. Sein Posten wird ab März 2023 frei. Für eine nahtlose Übergabe könnte die Neubestellung schon 2022 erfolgen. Sowohl Engl als auch Märk sind seit 2011 im Amt.

Während Faßmann im kommenden Jahr womöglich an die Spitze der ÖAW wechseln könnte, hat dessen Nachfolger im Wissenschaftsministerium, Martin Polaschek, im Rektorat der Uni Graz seinen freien Chefsessel hinterlassen. Vizerektor Peter Riedler übernahm interimistisch von Polaschek, der seit 2019 Rektor war. Gewählt wird der Nachfolger oder die Nachfolgerin an allen drei Unis aus einem Dreiervorschlag des Senats.

Der Präsident des in Klosterneuburg angesiedelten IST Austria, Thomas Henzinger, will 2023 aufhören. Er amtiert seit 2009. Für die im Sommer ausgeschriebene Position gibt es zahlreiche Bewerber. Man wolle aber auch aktiv auf Personen zugehen, sagte der Vorsitzende des Kuratoriums, Claus Raidl, im Herbst. Ein zuständiges Komitee soll im ersten Halbjahr 2022 entscheiden.

Ebenfalls frei werden die Posten als wissenschaftlicher bzw. kaufmännischer Generaldirektor der GeoSphere Austria (GSA), zu der ab 2023 die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) und die Geologische Bundesanstalt (GBA) fusionieren. Auch deren Aufsichtsgremium soll neu besetzt werden.

(APA/Red.)

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