70. Vierschanzentournee

Stefan Kraft verpasst Qualifikation für das Neujahrsspringen

SKI JUMPING - FIS WC Garmisch-Partenkirchen
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Die Talfahrt der ÖSV-Adler geht auch in Garmisch-Partenkirchen weiter, Stefan Kraft scheitert in der Qualifikation. Eisenbichler siegt vor Kobayashi, Hörl wird Vierter. Kraft: „Ich bin emotional leer!"

Garmisch-Partenkirchen. Das Abschneiden der Österreicher in der Qualifikation für das Neujahrs-Skispringen in Garmisch-Partenkirchen ist aus ÖSV-Sicht im Zeichen des Ausscheidens von Stefan Kraft gestanden. Das Sprünge der übrigen Österreicher waren aber das Ergebnis einer gelungenen Aufarbeitung des missglückten Tournee-Auftakts am Mittwoch in Oberstdorf. Diesmal hielten vor allem Jan Hörl, Daniel Tschofenig und Manuel Fettner mit den Besten mit und werden im Bewerb nun auch für Kraft springen.

"Wiedererstarkt, richtig gut skigesprungen", analysierte Mario Stecher, der Sportliche Leiter im ÖSV für Skispringen und Kombination. "Mit drei Leuten unter den ersten acht kann man das Jahr ausklingen lassen. Jetzt gilt es, im neuen Jahr genauso weiterzuarbeiten." Jedem der Athleten sei am Neujahrstag ein Podestplatz zuzutrauen. "Favoriten sind andere, aber wir sind in Schlagdistanz. Wenn wir ein bisschen das Glück auf unserer Seite haben, sind wir für ein Podium würdig."

"Nach der Watschen haben wir es gut analysiert, gut erarbeitet und umgesetzt", meinte Cheftrainer Andreas Widhölzl. "Durch die Bank war es eine extreme Steigerung. Wir haben uns darauf besonnen, was uns in letzter Zeit stark gemacht hat. Es war mannschaftlich definitiv ein 'step' da. Das Ziel ist aber, draufzubleiben." Die Schwächen von Oberstdorf waren am Donnerstag gemeinschaftlich und individuell analysiert worden, für das Finden der Balance ging es mit kurzen Sprung-Skiern auf die Loipe.

Beim Quali-Vierten Hörl dürfte das gefruchtet haben. "Ich habe auf meine Punkte geschaut, die ich zu tun habe und es ist etwas Gutes rausgekommen. Ich werde schauen, dass ich den Sprung noch einmal mache, aber ein Stockerl muss man passieren lassen. Wenn ich meine Sachen beinander habe, kann es passieren." Mit Kraft fühlte der Salzburger mit. "Er tut mir sehr leid. Aber normal rappelt er sich wieder auf. Er ist auch nur ein Mensch, keine Maschine. Ihm dürfen auch mal Fehler passieren.

Der Oberstdorf-Achte Daniel Huber nahm trotz nur Rang 18 sprung-technisch ein positives Gefühl ins neue Jahr mit. Fettner hatte in Oberstorf den zweiten Durchgang verpasst, im Gegensatz zu Kraft zog er in Garmisch nach ebenso schwachen Trainingssprüngen seinen Kopf aber mit 138,5 m spektakulär aus der Schlinge. Er habe allerdings Probleme im Lendenwirbelbereich, sagt Fettner, und komme deswegen nur schwer in die Hocke.

Für den Silvesterabend war im ÖSV-Team ein gutes Essen eingeplant. "Wir werden sicher mit einem Bier anstoßen, das gehört dazu. Um 22.00 Uhr ist Sperrstunde", verriet Philipp Aschenwald, der 21. der Qualifikation. Auf jeden Fall vor Mitternacht sollte es ins Bett gehen.

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