Omikron-Welle

Großbritannien meldet erstmals mehr als 200.000 Covid-Neuinfektionen

Auch an Mittelschulen wird in England wieder Maske getragen angesichts der Omikron-Welle.
Auch an Mittelschulen wird in England wieder Maske getragen angesichts der Omikron-Welle.REUTERS
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Eklatante Personalausfälle im Zusammenhang mit der Omikron-Variante führen in einigen britischen Krankenhäusern zu Ausnahmezuständen. Und ein Ende ist nicht absehbar, mahnt auch Premierminister Johnson.

In Großbritannien sind erstmals mehr als 200.000 Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages verzeichnet worden. Binnen 24 Stunden wurden 218.724 Fälle gemeldet, wie die Regierung am Dienstag mitteilte. Zudem seien 48 Sterbefälle registriert worden. Der staatliche Gesundheitsdienst NHS warnte wegen der vielen unter Quarantäne stehenden Mitarbeiter vor einer Überlastung der Krankenhäuser.

Mehrere britische Kliniken haben wegen eklatanter Personalausfälle im Zusammenhang mit der Omikron-Variante den Katastrophenfall ausgerufen. Mindestens acht Krankenhausstiftungen, zu denen teilweise mehrere Kliniken gehören, haben sich angesichts der heftigen Corona-Welle bereits zu diesem Schritt entschieden, wie die BBC am Dienstag berichtete.

Krankenhäuser rufen den Katastrophenfall aus, wenn die Verantwortlichen der Ansicht sind, dass sie notwendige Behandlungen nicht mehr gewährleisten können. Der Chef der NHS Confederation, in der Organisationen des nationalen Gesundheitsdienstes zusammengeschlossen sind, Matthew Taylor, schrieb der BBC zufolge in einem Beitrag, "in vielen Teilen des Gesundheitssystems sind wir aktuell im Krisenzustand". In einigen Krankenhäusern würden Beschäftigte bereits gebeten, freie Tage aufzugeben, damit der Betrieb aufrechterhalten werden könne.

Johnson sieht anhaltende Belastung

Premierminister Boris Johnson gestand ein, dass der Druck auf das Gesundheitssystem voraussichtlich noch mehrere Wochen anhalten wird. Bisher wehrt sich die britische Regierung jedoch trotz Rekord-Neuinfektionszahlen, schärfere Maßnahmen einzuführen. Gesundheitsminister Sajid Javid sagte, militärische Kräfte sowie Freiwillige und Beschäftigte im Ruhestand würden den belasteten Gesundheitsdienst unterstützen.

Am Montag wurden allein in England und Schottland fast 160.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet, wegen der Feiertage sind die Zahlen allerdings lückenhaft und die Dunkelziffer dürfte hoch sein. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei 1526 (Stand: 29. Dezember).

Zum Schulstart in England rechnen Schulleiter mit massiven Personalausfällen. Auch in anderen Bereichen hinterlässt die hohe Zahl der Ansteckungen bereits Spuren: So ist der Rail Delivery Group zufolge einer von zehn Beschäftigten im Zugverkehr aktuell krankgemeldet.

Auch Italien meldet Rekordzahlen

In Italien sind in den vergangenen 24 Stunden unterdessen mehr als 170.000 Coronavirus-Neuinfektionen verzeichnet worden. Das ist ein ebenfalls neuer Rekord seit Ausbruch der Pandemie, berichtete die italienischen Gesundheitsbehörden am Dienstag. Außerdem wurden 259 Todesfälle gemeldet. 1,2 Millionen Corona-Tests wurden in den vergangenen 24 Stunden analysiert, 13,9 Prozent fielen positiv aus. Am Montag waren noch 68.052 neue Fälle und 140 Todesopfer gemeldet worden.

1392 Corona-Patienten befinden sich auf den Intensivstationen der italienischen Krankenhäuser. Weitere 12.912 Covid-Patienten werden auf Normalstationen versorgt. 5,1 Millionen Italiener sind seit Ausbruch der Pandemie im Februar 2020 vom Coronavirus genesen.

Italien verschärft unterdessen die Corona-Maßnahmen. So wird im öffentlichen Verkehr, auch im regionalen Nahverkehr, ab dem 10. Jänner erstmals die 2G-Pflicht eingeführt. Bisher galt im öffentlichen Verkehr die 3G-Regel. Auch beim Besuch von Sportveranstaltungen werden die Restriktionen verschärft. Laut der neuen Verordnung dürfen lediglich 50 Prozent der Zuschauerplätze in Stadien besetzt werden. Für die Fans gilt die 2G-Pflicht. Für Sportevents in geschlossenen Hallen werden nur 35 Prozent der Besucher zugelassen.

(APA/dpa)

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