Coronavirus

Macron will Ungeimpfte "bis zum bitteren Ende nerven"

Emmanuel Macron
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Frankreichs Präsident schließt trotz Rekordwerten bei den Infektionen neue Einschränkungen aus.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sich entschlossen im Kampf gegen Corona-Impfverweigerer gezeigt. Er werde Ungeimpfte "bis zum bitteren Ende nerven", indem er ihnen soweit wie möglich den "Zugang zu den Aktivitäten des sozialen Lebens" einschränken werde, sagte der Staatschef in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit der Zeitung "Le Parisien". Macron schloss vor einem Regierungstreffen am Mittwoch aber weitere Einschränkungen wegen des Coronavirus aus.

"Ich habe große Lust, die Ungeimpften zu ärgern", fügte Macron hinzu. Deshalb werde seine Regierung dies auch weiterhin tun, "bis zum bitteren Ende". Im französischen Parlament wird derzeit ein erbitterter Streit um die Einführung eines Corona-Impfpasses geführt.

Die französische Opposition verzögerte am Dienstag überraschend das Projekt. Der neue Pass soll den Druck auf Ungeimpfte erhöhen, sich doch noch gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Viele Orte des öffentlichen Lebens sind künftig nur vollständig Geimpften und Genesenen zugänglich, unter anderem Restaurants, Einkaufszentren und Kinos.

In dem Interview mit "Le Parisien" äußerte sich Macron auch zu seiner möglichen Präsidentschaftskandidatur für die Wahl im April. Er habe "Lust", als Präsidentschaftskandidat anzutreten, sagte Macron. "Die Entscheidung festigt sich in meinem Innersten. Ich muss sicher sein, dass ich in der Lage bin, so weit zu gehen, wie ich will", fügte er hinzu.

Weitere Corona-Maßnahmen schloss Macron aus. Die Entscheidungen seien bereits vergangene Woche getroffen worden, sagt er der Zeitung "Le Parisien". Auch eine Steuererhöhung angesichts der Staatsschulden durch die Pandemie werde es mit ihm nicht geben, sagte Macron. Die französischen Gesundheitsbehörden gaben unterdessen am Dienstag 271.686 Neuinfektionen bekannt, so viele wie noch nie. Die Zahl der Todesfälle stieg um 293.

(APA/Reuters/AFP)

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