Quergeschrieben

Österreichs fatale Neigung zur widernatürlichen Unzucht

Warum wir wohl als Nächstes wieder von einer Großen Koalition regiert werden – und warum das gar keine gute Idee ist.

Müsste man heute eine Wette darüber abschließen, welche Koalition uns nach der nächsten Wahl, egal ob heuer oder im nächsten Jahr, ins Haus steht, dann wird man wohl auf eine Große Koalition von Volkspartei und Sozialdemokraten setzen müssen, so sich das ausgeht. Nicht, weil eine derartige Regierungsform so attraktiv ist, sondern einfach weil sie am wahrscheinlichsten ist. Wobei aus heutiger Sicht eher ungewiss erscheint, wer in einer derartigen Konstellation Koch wird und wer Kellner.

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Alle anderen Koalitionen erscheinen derzeit entweder rechnerisch unwahrscheinlich – etwa eine Ampel nach deutschem Muster – oder politisch nicht realistisch. Mit der Entwurmungspartei des Herbert Kickl wird aus berechtigter Angst vor Reputationsschäden wohl kaum jemand regieren wollen, schwarz mit grün dürfte auch nicht mehr klappen, bleiben kaum noch andere realistische Optionen. Vor allem aber scheint es in der Bevölkerung eine Art GroKo-Nostalgie zu geben, ein diffuses Bedürfnis nach politischer Stabilität statt eines „Angelobung-Drive-in“ mit Bestallungsurkunde to go auf dem Ballhausplatz, um die oft nur tagelang amtierenden Minister schneller angeloben zu können. Nach dem Jahr der drei Kanzler sehnen sich nicht wenige nach deutschen Verhältnissen, bei denen Kanzlerwechsel so selten sind wie eine totale Sonnenfinsternis.

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