Keine Gala, keine Stars, keine Reaktion: Die Hollywood-Preisverleihung ist in der Bedeutungslosigkeit angekommen. Selbst die Preisträger ignorierten die Veranstaltung. Deren Macher glauben dennoch an eine Wiederauferstehung.
Es ist gewiss unmöglich für einen Hollywood-Star, den Überblick zu bewahren, was alles in den sozialen Medien über sie oder ihn gepostet, gezwitschert und getratscht wird. Da kann es schon passieren, dass man es schlicht nicht mitbekommt, wenn einem via Twitter einer der einst wichtigsten Filmpreise verliehen wird. Oder? Es wäre eine der freundlicheren Erklärungen für das blamable Schicksal, das die Golden Globes nach einem Jahr der Krise ereilt hat. Still und leise wurden diese in der Nacht auf Montag zum 79. Mal verliehen – und von ganz Hollywood so gut wie ignoriert.
Die Golden Globes sind in der Bedeutungslosigkeit angekommen. Die Verleihung, einst von der Branche als Oscar-Stimmungsmacher und launige Promi-Party geachtet, ist heuer zu einer Minimalversion ohne Öffentlichkeit zusammengeschrumpft. „The most exclusive event in the industry“, nannten die Veranstalter das, ein Event kann man es aber kaum nennen: Es gab keinen roten Teppich, keinen Champagner, keine Moderatoren, die über die Nominierten witzeln, keine Dankesreden, keine Kameras. Nicht einmal einen Livestream: Bei einer durchschnittlichen Matura-Verleihung dürfte es glanzvoller zugehen.