Was bedeutet es, wenn Stars nicht mehr als Werbeträger für Modemarken über den Red Carpet defilieren? Wie groß ist der Verlust für die Beteiligten?
Bei der letzten Ausgabe der Golden Globes, die 2021 zumindest noch einiges an Aufmerksamkeit in ihrer „phygitalen“ Form generieren konnten, witzelten Tina Fey und Amy Poehler darüber, dass es sich ohnehin bei der Gala um eine Erfindung der Red-Carpet-Industrie handle. Ein Scherz, freilich, der zugleich aber die Frage aufwirft, wie sehr die Modebranche solche Aufmärsche für ihre Werbezwecke braucht.
Angesichts der in die völlige Bedeutungslosigkeit - und nahezu auch Unsichtbarkeit - abgeruselten Twitter-Preisverleihung durch die Auslandspresse in Hollywood, eigentlich aber auch nach dem vorangehenden Stars-im-Wohnzimmer-Digitalformat, könnte die Antwort lauten: In dieser Form bringt die Gala weder die Filmbranche noch die Mode weiter. Zuvor hatte sich dies anders dargestellt, auch wenn viele die Paraden der Stars als unpassend empfinden mochten.