Proteinkonzentration

Bewegung hilft Demenz in Schach zu halten

Offenbar kurbelt Bewegung das Protein an, das das Gehirn vor Demenz schützt.
Offenbar kurbelt Bewegung das Protein an, das das Gehirn vor Demenz schützt.Getty Images (Ralph Orlowski)
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Geht es um die Gesundheit des menschlichen Gehirns, zählt jede Bewegung. Sogar das Voranschreiten von Demenz könnte damit gedämmt werden. Das zeigen neue Forschungsergebnisse.

Dass regelmäßige Bewegung gut für Körper und Geist ist, hat spätestens die Pandemie gelehrt. Wieso sonst sah man bei Wind und Wetter zu jeder Tageszeit Menschen von A wieder zurück nach A - dem zu Hause nämlich - spazieren. Bewegung tut also gut. Auch wissenschaftlich ist erwiesen, dass Bewegung jedes Organ auf Trab hält und so den Gesundheitszustand gesamt verbessert. Sogar Krankheiten können durch die richtige Bewegung bekämpft werden. So auch etwa Demenz, wie neueste Studienergebnisse zeigen.

Körperliche Betätigung fördert den Untersuchungen zufolge die Produktion eines Proteins, das für die Kommunikation zwischen den Gehirnzellen über die Synapsen verantwortlich ist. Selbst bei Menschen, die bereits erste Anzeichen einer Demenz, etwa Plaques oder Knötchen zwischen den Zellen, aufwiesen, konnte der schützende Effekt von Bewegung beobachtet werden. Die Reduktion kognitiver Fähigkeiten wurde durch physisches Tätigwerden gebremst. Untersucht wurden Personen zwischen 70 und 80 Jahren.

Proteinregulator Gehirn

Ein reibungslos funktionierendes Gehirn schickt elektrische Impulse durch Synapsen von Neuron zu Neuron - also Nervenzelle zu Nervenzelle - und anderen Körperzellen. Dabei muss das Gehirn den Proteinhaushalt regulieren, indem es abgenutzte Proteine in den Synapsen ersetzt. Was sich in früheren Studien bei Mäusen gezeigt hat, konnte nun erstmals auch an Menschen beobachtet werden. Die Ergebnisse zeigen, dass jene, die sich mehr bewegen, eine höhere Konzentration schützender Proteine aufweisen. Körperliche Betätigung hat demzufolge eine protektive Wirkung auf das (menschliche) Gehirn.

Die Empfehlung des Teams rund um Neuropsychologin und Co-Autorin der Studie Kaitlin Casaletto empfiehlt 150 Minuten, also zweieinhalb Stunden Bewegung pro Woche. Vergangene Forschungen haben gezeigt, dass bereits simples Gehen das Risiko eines kognitiven Rückgangs verringert. Bestimmte Übungen können auch während der Arbeit, beziehungsweise zwischendrin, durchgeführt werden. Jede Bewegung zähle in Hinblick auf die Gesundheit des menschlichen Gehirns, betonte das Forschungsteam nach Veröffentlichung der Studie im Fachblatt Alzheimer's & Dementia: The Journal of the Alzheimer's Association am Freitag

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(evdin)

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