Statt auf dem Tennisplatz ist Novak Djoković nach der neuerlichen Aberkennung seines Visums wieder vor Gericht gefordert. Die Entscheidung soll am Sonntag fallen. Fakten und Fragen zum Dauerthema von Melbourne.
Auf welcher Grundlage wurde Novak Djoković das Visum annulliert?
Australiens Immigrationsminister Alex Hawke machte am Freitag von seinem Vetorecht Gebrauch und verbot dem ungeimpften Serben erneut die Einreise. Laut Migrationsgesetz Abschnitt 133C (3) ist dies möglich, wenn eine Person ein Risiko für die australische Bevölkerung darstellt. Hawke von der konservativen Mitte-rechts-Partei „Liberal Party“ begründete seine Entscheidung mit „Gründen der Gesundheit und der allgemeinen Ordnung auf Grundlage des öffentlichen Interesses“. Dem Gesetz zufolge kann der Tennisprofi nun „außer unter bestimmten Umständen“ drei Jahre lang kein Visum für Australien mehr beantragen.
Djoković war am Donnerstag vergangene Woche die Einreise untersagt worden, weil die Grenzbeamten die wegen einer kürzlichen Corona-infektion erteilte Sondergenehmigung zur Ausnahme der Impfpflicht als nicht ausreichend belegt sahen.
Wie und bis wann wird endlich die endgültige Entscheidung fallen?
Djokovićs Anwälte legten umgehend Einspruch ein. In einem Hearing am Freitag (bis zu 50.000 Menschen schauten live via YouTube zu) vor Richter Anthony Kelly, der die erste verweigerte Einreise wegen eines Formalfehlers am Montag aufhoben hatte, betonten sie, dass die Entscheidung des Ministers „irrational“ sei und es sich um einen „klaren juristischen Fehler“ handle, was vornehmlich auf Sorgen vor einer aufkommenden Anti-Impf-Stimmung im Land beruhe. Zudem kritisierten sie die lange Verfahrensdauer. „Jede Minute, bevor das Turnier am Montag beginnt, ist kostbar“, erklärte Anwalt Nicholas Wood.