Die Moskauer Börse performte 2021 glänzend, ehe sie zum Jahresende stark korrigierte. Die günstigen Titel dürften 2022 vom hohen Ölpreis und den riesigen Dividenden getrieben werden – sofern das größte Risiko nicht schlagend wird.
Moskau/Wien. Am besten können sich die Russen immer noch selbst beschreiben. „Verstehen kann man Russland nicht, und auch nicht messen mit Verstand. Es hat sein eigenes Gesicht. Nur glauben kann man an das Land.“ Sagte der russische Dichter Fjodor Tjutschew vor 150 Jahren. Und wie man es auch dreht und wendet, viele Rätsel bestehen bis heute. Da stieg das Bruttoinlandsprodukt zwischen 2013 und 2020 laut Statistikamt im Schnitt jährlich um nur noch 0,5 Prozent. Da sanken die real verfügbaren Einkommen seither um über zehn Prozent. Da hat der Rubel fast die Hälfte seines Wertes verloren. Da ist die Inflation 2021 auf über acht Prozent gesprungen. Da prophezeien viele Ökonomen für die kommenden Jahre eine Stagnation. Da war die Übersterblichkeit durch das Coronavirus extrem hoch. Und da droht überdies ein militärischer Konflikt mit der Ukraine.