Coronavirus

Schweiz laut Taskforce bei Kranken­haus­zahlen im Blindflug

Anstehen für einen Coronatest in Zürich.
Anstehen für einen Coronatest in Zürich.REUTERS
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Die Inzidenz in der Schweiz liegt derzeit bei über 4000. Omikron sei kein Grund zur Entwarnung, warnt die Taskforce. Der aktuell flachere Anstieg könnte auch in der Auslastung des Testsystems begründet sein.

Die wissenschaftliche Taskforce des Schweizer Bundes rät zur Vorsicht bei der Interpretation der Daten zu Spitaleintritten im Zusammenhang mit Covid-19. Momentan sei nicht klar, ob die Zahl der Hospitalisationen zu- oder abnehme. Die Zahl der täglich neu gemeldeten Krankenhauseinweisungen eigne sich nicht als Maßstab für die Belastung des Gesundheitssystems, schrieb die Taskforce in ihrem am Dienstag veröffentlichten Lagebericht. Als Grund gab sie Meldeverzögerungen an.

Aktuell dauere es mehr als zwei Wochen, bis 90 Prozent der Spitaleintritte gemeldet seien. Als robustere Kennzahl bezeichnete die Taskforce die Belegung der Spitäler durch an Covid-19 erkrankte Personen. Daten aus Zürich und Genf zeigten, dass in den dortigen Spitälern die Belegung derzeit zunehme, warnte sie. Die Taskforce wendet sich in diesem Zusammenhang auch dagegen, den Umstand überzuinterpretieren, dass Omikron seltener eine Behandlung im Spital nötig macht als etwa die Delta-Variante. Dieser Effekt könne schnell dadurch aufgewogen werden, dass Omikron ansteckender sei.

Anstieg abgeflacht

Bei den Neuansteckungen ist der Anstieg den Angaben zufolge mittlerweile deutlich abgeflacht. Dies, nachdem die Zahl der Neuinfektionen in der Woche vor Weihnachten und der Altjahreswoche zunächst schnell angestiegen war. Für die Zeit zwischen dem Neujahrstag und dem 7. Jänner liegt die R-Zahl im Sieben-Tage-Schnitt demnach bei 1,12, nachdem sie Ende Dezember einen Höchststand von 1,6 erreicht hatte.

Was die Interpretation der Fallzahlen angeht, blieben die Expertinnen und Experten des Bundes vorsichtig. Das Niveau sei bei einer Inzidenz von mehr als 4000 (pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner) sehr hoch. Die Anzahl der erfassten Fälle sei in den letzten zwei Wochen nicht signifikant gestiegen.

Der flachere Anstieg könnte laut dem Lagebericht darauf hindeuten, dass der Höhepunkt der Omikron-Welle bald erreicht ist. Denkbar sei aber auch, dass er lediglich zustande komme, weil das Testsystem an seine Grenzen gerate - denn die Fallzahlen und der Anteil positiver Tests seien so hoch wie noch nie seit Beginn der Corona-Pandemie.

(APA/sda)

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