Raumfahrt

Europäische Weltraumorganisation will eigene europäische Raumschiffe

Archivbild von ESA-Astronaut Matthias Maurer, bevor er im November mit einer SpaceX-Rakete in Richtung ISS flog.
Archivbild von ESA-Astronaut Matthias Maurer, bevor er im November mit einer SpaceX-Rakete in Richtung ISS flog.REUTERS
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Ohne eigene Raumschiffe "müssen wir immer mit anderen mitfliegen“, erklärt der österreichische ESA-Chef Aschbacher. Doch das Budget der ESA ist - im Vergleich etwa zur Nasa - klein.

Der Chef der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), Josef Aschbacher, plädiert für die Entwicklung europäischer Raumschiffe. Die USA, Russland, China und bald auch Indien hätten alle eigene Raumschiffe, sagte der Tiroler Geophysiker am Dienstag in einer Video-Pressekonferenz. "Wir haben keine und müssen immer mit anderen mitfliegen", betonte er.

Er zeigte sich zuversichtlich, dass auf einem europäischen Weltraum-Treffen in Toulouse im Februar entsprechende politische Entscheidungen getroffen würden. Die Raumfahrtnationen hätten die Möglichkeit, "die nächsten Grenzen und die nächste Wirtschaftszone zu erforschen, also den Mond und darüber hinaus", sagte Aschbacher. Es sei erstaunlich, dass Europa, das im 15. Jahrhundert eine Pionierrolle gehabt habe, heute nicht mehr mithalten könne. "Die Erklärung dafür ist ganz einfach: Wir haben nicht genug Geld", sagte Aschbacher.

Budget im Vergleich verschwindend klein

Das Budget der ESA für die Erkundung des Weltalls betrug im vergangenen Jahr 735 Millionen Euro. Das entspricht etwa sieben Prozent der Summe, die die NASA zur Verfügung hat. Die ESA, die 22 Mitgliedstaaten umfasst, plant für den 16. Februar in Toulouse einen Weltraum-Gipfel, im Anschluss an ein Treffen der zuständigen EU-Minister, auf dem auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron eine Rede halten will.

Der ESA-Rat bestellte Aschbacher Ende 2020 in Paris zum nächsten Generaldirektor. Er löste mit 1. März 2021 den amtierenden ESA-Chef Jan Wörner ab. Der Österreicher hatte sich zuvor bei einem Hearing gegenüber seinen Mitbewerbern aus Spanien und Norwegen durchgesetzt und wurde infolge als einziger Kandidat zur heutigen Abstimmung vorgeschlagen.

(APA/AFP)

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