Premier League

Der englische Transferwahnsinn

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FILES-FBL-ENG-PR-POR-PORTO-LIVERPOOL-DIAZAPA/AFP/MIGUEL RIOPA
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Auf der Insel rollt das Pfund. Die 20 Vereine der Premier League haben trotz Corona im Jänner so viel Geld ausgegeben wie nie während des Winter-Transferfensters.

London. Die Klubs der englischen Premier League haben im abgelaufenen Transferfenster rund 295 Mio. Pfund (355 Mio. Euro) für Ablösen ausgegeben. Das ist viermal so viel wie im Vorjahr – und trotz der Coronapandemie die höchste Summe seit der Jänner-Transferzeit 2018. Mehr als die Hälfte der Ausgaben tätigten die fünf Klubs aus dem untersten Tabellenviertel. Das geht aus einem am Dienstag veröffentlichten Bericht des Wirtschaftsprüfungsunternehmens Deloitte hervor.

Newcastle United tat sich nach der Übernahme durch saudiarabische Geldgeber mit Deals für Mittelfeldmann Bruno Guimarães (mehr als 40 Mio. Euro an Olympique Lyon) und Stürmer Chris Wood (rund 30 Mio. Euro an Burnley) aufgrund akuter Abstiegssorgen besonders hervor.
Ebenfalls sehr aktiv, ohne dabei allzu viel Geld auszugeben, war Everton. Der aktuelle Tabellensechzehnte holte am Montag den ehemaligen englischen Internationalen Dele Alli von Tottenham sowie den Niederländer Donny van de Beek von Manchester United. Beide Mittelfeldspieler pendelten bei ihren Klubs zuletzt zwischen Ersatzbank und Tribüne und haben nun die Möglichkeit, ihren strauchelnden Karrieren wieder neuen Schwung zu geben.

Van de Beek wechselte von den „Red Devils“ leihweise bis Saisonende zu den „Toffees“. Alli kommt vorerst ablösefrei, laut britischen Medienberichten wird nach 20 Pflichtspieleinsätzen eine Rate von zwölf Millionen Euro fällig. Inklusive aller Boni könnte die Ablösesumme für den einst hochgelobten 25-jährigen Offensivmann auf bis zu 40 Millionen Euro steigen. Mit den Verstärkungen und dem am Montag präsentierten neuen Trainer, Frank Lampard, soll der Klassenerhalt gelingen.

Teuerster Premier-League-Zugang im Jänner war aber der Kolumbianer Luis Diaz, der für rund 45 Mio. Euro vom FC Porto zu Liverpool wechselte.

Juve greift tief in die Tasche

Teuerster Premier-League-Zugang im Jänner war aber der Kolumbianer Luis Díaz, der für rund 45 Mio. Euro vom FC Porto zum FC Liverpool wechselte. Laut Deloitte-Angaben waren die Premier-League-Klubs im Jännerfenster für fast 50 Prozent der Transferausgaben aller Vereine der fünf großen europäischen Ligen England, Deutschland, Spanien, Italien und Frankreich verantwortlich. Allein dieser Umstand zeigt ihre sich weiter ausbreitende finanzielle Übermacht.

Den größten Deal dieser Transferperiode wickelte jedoch Juventus Turin ab. Italiens Rekordmeister überwies für Stürmer Dušan Vlahović 81,6 Mio. Euro an Ligarivalen Fiorentina, für den Vlahović in dieser Saison in 24 Spielen 20 Tore schoss.

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