Abwasser und Klärschlamm - diese Abfallprodukte bleiben am Ende der Abwasserbehandlung. Das ungarische Unternehmen Cycle gewinnt daraus nun ein neues Produkt - und zwar ausgerechnet ein Reinigungsmittel.
Es klingt unkonventionell und genial gleichzeitig: Das ungarische Unternehmen Cycle recycelt Abwasser und Klärschlamm und macht daraus ein Reinigungsmittel. Eine gute Idee, denn herkömmliche Putzmittel stehen schon lange auf der Liste der Produkte, die Anhängerinnen und Anhänger eines nachhaltigen Lebensstils gerne meiden. Alternativen reichen von verpackungsoptimierten Nachfüll-Optionen bis hin zum DIY-Putzmittel.
Auf gewisse Art und Weise „selbstgemacht“, wenn auch nicht ganz zur Nachahmung für Laien empfohlen, sind auch die Reinigungsprodukte von Cycle. Die Idee dazu ist Umweltingenieur Sunny Bhasin durch seine jahrelange Erfahrung in der Abwasserbehandlung gekommen, wie er im Gespräch mit der „Presse“ erklärt: „In der Abwasserbehandlung gibt es zwei Endprodukte: sauberes Wasser und Schlamm. Aus Schlamm kann man noch Energie durchs Verbrennen gewinnen oder man muss ihn entsorgen - er bereitet jedenfalls immer Arbeit.“ Die Entdeckung, dass aus Klärschlamm auch essighaltige organische Säuren gewonnen werden können, blieb zunächst fruchtlos: „Kaufen wollte diesen Rohstoff niemand.“