Kostenpflichtig

WhatsApp plant Update mit drei großen Änderungen

Netherlands, Rotterdam. 4 January 2022. Train passengers wait for their train while using their mobile phones at Blaak s
Netherlands, Rotterdam. 4 January 2022. Train passengers wait for their train while using their mobile phones at Blaak s(c) imago images/ANP (via www.imago-images.de)
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Der beliebte Messenger-Dienst WhatsApp bekommt drei neue Funktionen: Das direkte Antworten mit Emojis auf Nachrichten, ein größeres Zeitfenster um Nachrichten zu löschen und Backups werden kostenpflichtig.

Mehr als zwei Milliarden Menschen weltweit nutzen WhatsApp. Er ist damit weiterhin der beliebteste Dienst zum Austausch von Nachrichten auf Smartphones. Selbst die geplanten Änderungen an den Nutzungsbedingungen Anfang 2021 konnten das langfristig nicht ändern. Nun arbeitet WhatsApp an einer neuen Version, die einige Änderungen bringen wird. Die erste soll das direkte Antworten auf Nachrichten mit Emojis ermöglichen. Eine Funktion, die es bei dem Mitbewerber Signal schon seit geraumer Zeit gibt. Die zweite wird jene freuen, die schon einmal Nachrichten verschickt haben, die sie später bereut haben. Die Möglichkeit, diese zu löschen wird verlängert. Die letzte Funktion bringt schlechte Nachrichten für Android-Nutzer, denn künftig könnten Backups kostenpflichtig werden.

2021 wollte Facebook nach einer siebenjährigen Schonfrist nun endlich auf die Daten seiner WhatsApp-Nutzer zugreifen können. Trotz des Versprechens bei der Übernahme. Damit hätte der Meta-Konzern seine Pläne WhatsApp zu einer Plattform für Unternehmen und Kunden auszubauen, weiter vorantreiben können. Die Nutzer zeigten postwendend was sie davon hielten und installierten sich Telegram oder Signal. Seitdem werden Änderungen mit mehr Bedacht vorgenommen.

Cloud-Speicher wird limitiert

Die schlechte Nachricht zuerst: Wer seine Chats regelmäßig archiviert, könnte dafür schon bald zur Kasse gebeten werden. Das Team von "WABetaInfo" hat Hinweise im Quellcode der noch nicht öffentlichen Version entdeckt, dass der Speicherplatz auf Google Drive limitiert wird. Bisher war es möglich, seine Chatverläufe über die Google-Cloud Drive zu speichern. Das soll sich bald ändern. Wieviel Speicherplatz kostenlos künftig zur Verfügung stehen soll, ist unklar und geht aus dem Code auch nicht hervor.

Offenbar will Google nicht länger an der Abmachung mit WhatsApp festhalten, dass Backups unbegrenzt über Google Drive möglich sind. Aktuell stehen jedem Android-Nutzer 15 Gigabyte kostenloser Cloud-Speicher zur Verfügung. Da hineingerechnet wird aber bereits Gmail und Google Fotos. Künftig soll aber jeder selbst festlegen können, welche Daten und Nachrichten gesichert werden soll. Damit folgt Google Apples Beispiel, deren iCloud bietet schon seit geraumer Zeit ein limitiertes Backup-Volumen, das kostenpflichtig erweitert werden kann.

Die zwei weiteren Funktionen sind hingegen erfreulicher Natur. Signal-Nutzer kennen eine Funktion davon bereits: Emojis direkt unter einer Nachricht zu posten. Damit kann dann künftig nicht nur direkt auf eine Nachricht per Text geantwortet werden. Das erweist sich in Gruppenchats als besonders praktisch, wenn jemand fragt: Wer ist dabei, kann mit einem Daumen nach oben, beziehungsweise nach unten kommentieren. 

Insgesamt sollen sechs Emojis zu Beginn zur Auswahl stehen.

Zeitfenster, um Nachrichten zu löschen, wird größer

Von einer Stunde, acht Minuten und 16 Sekunden auf 60 Stunden innerhalb eines Updates. Wer kennt es nicht: Im Ärger eine unüberlegte Nachricht geschrieben, im betrunkenen Zustand dem Nachbarn seine Liebe gestanden, oder was es nicht noch alles an Szenarien gibt, in denen man im Nachhinein den Moment bereut, diesen Inhalt tatsächlich geschickt zu haben. Bislang hatte man ein bisschen mehr als eine Stunde Zeit, um wieder zur Vernunft zu kommen und die Nachricht zu löschen. Mit dem kommenden Update vergrößert sich das Zeitfenster auf knapp zweieinhalb Tage. Dass der Empfänger in der Zeit aber die Nachricht liest, lässt sich nicht verhindern.

Das ist ein erheblicher Anstieg, aber doch deutlich weniger als die angekündigte Woche, die WhatsApp noch vor einigen Wochen in Aussicht stellte. Aber auch hier gilt: Das Update ist noch nicht veröffentlicht worden. Es kann also noch Änderungen geben.

Generell gibt es seit Dezember die Möglichkeit, dass Admins in Gruppenchats Nachrichten löschen können. Bisher war das nur den Verfassern selbst möglich.

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