Vorbestellungen lassen die Industrie hoffen, dass in der nächsten Saison wieder das Niveau vor der Pandemie erreicht wird.
Wien. Die Coronapandemie hat die Ski-Industrie massiv getroffen. In der Wintersaison 2020/21 sind die Absätze für Alpinski um rund ein Drittel (minus 32 Prozent) eingebrochen. Für die laufende Saison wird mit einem noch deutlicheren Minus von rund 50 Prozent gerechnet, teilte der Verband der Sportartikelerzeuger und Sportausrüster Österreichs (VSSÖ) mit.
Weltweit wurden in der Ski-Saison 2020/21 rund 2,6 Millionen Paar Ski verkauft. In Österreich rutschte die Zahl der verkauften Paar Ski unter 300.000 auf 292.441 Paar. Das ist ein Minus von 34 Prozent. Deutliche Einbrüche gab es aber auch in Frankreich (minus 47 Prozent) und Deutschland (minus 42 Prozent).
Mit einem Anteil von elf Prozent am Gesamtmarkt bleibt Österreich der zweitgrößte Absatzmarkt weltweit. Durch die ausbleibenden Verkäufe im Handel blieben außerdem die Lager voll, was zu weniger Neubestellungen bei der Industrie führte. Auch für die laufende Saison 2021/22 bleibt das Bild trüb. Laut einer Blitzumfrage des Verbands rechnet die Industrie mit einem erneuten Einbruch des Absatzes für Alpinski von rund 50 Prozent.
Erfreulicher entwickelte sich dagegen das Geschäft im Langlauf- und Skitouren-Bereich. In der Saison 2020/21 wurden 27.711 Paar Langlaufski und 77.000 Paar Tourenski verkauft. Für die kommenden Jahre erhoffen sich die Befragten weiteres Potenzial in den Bereichen. Bremsen könnten allerdings längere Wartezeiten aufgrund von Lieferengpässen.
Hoffnung besteht für die kommende Wintersaison 2022/23, für diese werden wieder deutlich bessere Zahlen erwartet. Für die Saison 22/23 gibt es bereits einige Vororder-Aufträge, zeigt die Umfrage. „Das ist erfreulich und lässt darauf hoffen, dass in der kommenden Saison wieder ein Vorkrisenniveau erreicht werden kann“, sagt Michael Nendwich, Sprecher des Sportartikelhandels in der Wirtschaftskammer Österreich, laut VSSÖ-Aussendung. Der Anteil von Ski am Gesamtumsatz mit Sportartikeln im heimischen Fachhandel macht rund neun Prozent aus. (APA)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.02.2022)