Nummer ohne Anruf

„NoA“ - Studentin ruft Telefonnummer gegen sexuelle Belästigung ins Leben

NoA schickt Nachrichten aus, um auf sexuelle Belästigung aufmerksam zu machen.
NoA schickt Nachrichten aus, um auf sexuelle Belästigung aufmerksam zu machen.(c) Getty Images (Alex Wong)
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Das Projekt „Nummer ohne Anruf“ soll Menschen helfen, die sich von ihrem Gegenüber belästigt oder schlichtweg unwohl mit ihm fühlen.

Unangenehme Begegnungen gehören für viele Frauen zum Alltag. Das Nachpfeifen auf der Straße, der Kommentar zum Körper, das Bedrängen in der Bar. Auch das Erfragen des Namens und der Nummer kann - selbstverständlich kommt es immer auf Kontext sowie Art und Weise an - zu Unwohlsein beim Gegenüber führen. Viele trauen sich unter anderem aus Angst vor der Reaktion, die andere Person nicht abzuweisen. Und auch für jene, die sich den Mut antrainiert haben und unverblümter an die Sache herangehen, kann es ermüdend sein, immer wieder zu sensibilisieren, Grenzen zu verbalisieren und das Gegenüber zurechtzuweisen.

Die Studentin Jasmin Aboudhaq hat deshalb ein Projekt ins Leben gerufen, die letzteres für einen übernehmen soll. „Wenn eine Person deinen Namen wissen will, du deinen Namen aber nicht verraten möchtest, kannst du dich als Noa vorstellen“, heißt es auf der Webseite. Noa ist in diesem Zusammenhang nicht nur ein geschlechtsneutraler Name, sondern steht für „Nummer ohne Anruf“. „Wenn eine Person nach deiner Nummer fragt, du ihr aber deine eigene Nummer nicht geben möchtest, kannst du ihr diese Nummer sagen: 015753024990“, liest es sich weiter.

Aufklärungsarbeit

„NoA“ soll vor allem aufklären. Nimmt eine Person zu dieser Nummer Kontakt auf, bekommt der- oder diejenige eine Nachricht, in der steht, die andere Person hätte sich nicht wohlgefühlt und deshalb diese Nummer genannt. Außerdem findet der Empfangende einen Link zu einer Webseite mit Tipps, um grenzüberschreitende oder gar übergriffige Situationen zu vermeiden. So sollen diese für das Thema um sexuelle Belästigung sensibilisiert werden und lernen, nach den Grenzen anderer Menschen zu fragen und diese in weiterer Folge zu respektieren.

Die Idee zum Projekt kam Aboudhaq, da sie selbst in unangenehmen Situationen schon Fake-Nummern genannt hat. Das erzählt sie gegenüber dem deutschen Radiosender „Antenne Niederrhein“. „Ich habe mich dann aber gefragt: Bringt das was?“, sagt die Studentin weiter. Bei „NoA“ gehe es nicht darum, einer Person Belästigung zu unterstellen. Aboudhaq will sensibilisieren und Bewusstsein dafür schaffen, dass sich eine andere Person unsicher gefühlt hat.

>> Zum Projekt

(evdin )

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