Studie

Digitale Kommunikation belastet Angestellte

Digitale Kommunikation bestimmt den Arbeitsalltag. Im Bild eine amerikanische Lehrerin bei der Arbeit.
Digitale Kommunikation bestimmt den Arbeitsalltag. Im Bild eine amerikanische Lehrerin bei der Arbeit.(c) Getty Images (Michael Loccisano)
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Homeoffice, Zoommeeting und Dokumente in der Cloud: Eine Studie zeigt, dass sich die digitale Arbeitswelt negativ auf Familienleben und Zufriedenheit auswirkt.

Besprechungen vor Ort, Termine von Angesicht zu Angesicht und gemeinsamer Büroalltag sind in vielen Unternehmen mittlerweile zu einer Seltenheit und durch digitale Arbeitsweisen ersetzt worden. Eine Studie der Universität Klagenfurt hat untersucht, welchen Einfluss die Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) auf Wohlbefinden und Gesundheit von Angestellten hat. Zu viel Technik wirke sich der Studie zufolge negativ auf Work-Life-Balance und die Zufriedenheit mit der Arbeit aus.

Auswirkungen aufs Arbeitsleben

Mittels Online-Befragung wurden in mehreren Erhebungen Angestellte vor und während der Pandemie über ihre Einstellung zum Arbeitsumfeld befragt. Grundlage der Untersuchung ist das „Job demands resources model“, das beschreibt, wie Ressourcen eigentlich zu positiven Ergebnissen führen oder zumindest ungünstige Auswirkungen des Arbeitslebens verringern. Auf Informations- und Kommunikationstechnologie sei das laut der Studie aber nicht anwendbar, erklärt Medien- und Kommunikationswissenschafterin Sandra Diehl. Zwar würden die Technologien als positive Ressourcen wahrgenommen, zu besserer Gesundheit oder höherer Arbeitszufriedenheit führen sie deswegen aber nicht.

Im Gegenteil, die Anforderungen dieser neuen Technologien hätten sogar erheblichen Einfluss auf die Entwicklung von Burnout. Auch die Zufriedenheit der befragten Angestellten über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf würde von diesen neuen Technologien beeinträchtigt werden.

Positivere Wahrnehmung durch die Pandemie

Die Erhebungen, die bereits während der Coronapandemie durchgeführt wurden, zeigten, dass neue Kommunikationstechnologien zwar durch die Ereignisse der Pandemie als positiver und nützlicher wahrgenommen wurden als davor, die negativen Effekte aber weiterhin überwogen.

Besonders vonseiten der Arbeitgeberinnen und -geber brauche es dafür Bewusstsein, so das Forschungsteam. Gesundheit, Wohlbefinden und vor allem Burnout sollten thematisiert werden. Außerdem würden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einfach zu bedienende Programme und Geräte bevorzugen, auch die Work-Life-Balance sollte entsprechend gewichtet werden. „Wenn es ein Gleichgewicht zwischen Familie und Arbeit gibt, reduziert sich das Burnout-Niveau. Die private Zufriedenheit kann also die Belastungen durch die IKT-Anforderungen wettmachen“, erklärt Forscherin Katharina Ninaus.

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(chrima)

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