Gegner der Coronamaßnahmen versuchten, Paris zu blockieren. Das weckt Erinnerungen an die Proteste der „Gelbwesten“. Die neue Bewegung erhält im Präsidentenwahlkampf auch politische Unterstützung.
Paris. Frankreichs Behörden und Regierung sind alarmiert. Sie haben die Sorge, dass die Zeit der Massenproteste in Frankreichs Städte zurückkehrt – so wie damals, als die sogenannte Gelbwestenbewegung vor allem 2018 und 2019 monatelang Straßen blockiert hat. Dieses Mal sind es aber Demonstranten, die gegen Einschränkungen im Zuge der Coronapandemie-Bekämpfung protestieren. Nach dem Vorbild der Truckerproteste in Kanadas Hauptstadt Ottawa wollten sie am Wochenende Paris blockieren. Aus verschiedenen Richtungen waren schon Mitte der Woche aus der Provinz die „Konvois der Freiheit“ mit Lkw, Wohnwagen und Pkw gestartet. Den meisten von ihnen gelang es wegen eines massiven Polizeiaufgebots aber nicht, die Einfahrten zur Hauptstadt zu erreichen.
Einige Teilnehmer am motorisierten Protestzug konnten im Südosten der Hauptstadt bis zur Porte de Charenton fahren. Dort wurden sie aber an den Polizeischranken gestoppt. Andere Protestierende erschienen zu Fuß, wieder andere fuhren mit Autos hupend im Zentrum auf. Auf den Champs-Élysées schwenkten sie Trikolore-Fahnen, riefen „Liberté, liberté!“ („Freiheit!“) und zeigten Schilder, auf denen ein Ende von Pandemie-Maßnahmen wie Impfnachweis und Maskenpflicht verlangt wurde.