Lockerungen

Gastronomie geht 2-G-Ende mit gemischten Gefühlen entgegen

Die Presse/Clemens Fabry
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Restaurants rechnen einerseits mit mehr Betrieb, sehen aber auch die Branche beschädigt. Hoffnungen ruhen auf dem 5. März und der kommenden Gastgartensaison.

Kärntens Gastronomen blicken mit gemischten Gefühlen auf das erste Wochenende ohne die 2-G-Regel. Während die einen bereits mit einem Ansturm rechnen, sehen andere die Branche beschädigt. Allerdings wird auch schon der Blick in die Zukunft gerichtet: Denn wenn mit 5. März auch die 3-G-Regel fällt, ist auch die Gastgartensaison nicht mehr so weit.

"Was die Reservierungen für Samstag angeht, sehen wir noch keinen großen Unterschied zu den Wochen davor", sagte Paul Haas vom gleichnamigen Gastro-Unternehmen, das in Klagenfurt etwa das "Augustin" und den "Landhaushof" betreibt. Bisher habe man beim Umsatz einen Unterschied von bis zu minus 35 Prozent im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie bemerkt. Aber: "Wir erwarten schon, dass am Samstag mehr los sein wird." Mit dem Ende der 3-G-Regel werde das dann wohl noch zunehmen. Und, wie es Haas scherzhaft formulierte: "Dann wissen wir wahrscheinlich auch gar nicht, was wir mit unserer ganzen Zeit machen sollen, wenn wir nicht mehr kontrollieren müssen."

Schlechte Stimmung in der Branche

Keine Prognose, wie der Betrieb in seinem Lokal nach Aufhebung der Regeln sein wird, traut sich Gottfried Bachler vom gleichnamigen Restaurant im Mittelkärntner Althofen zu. Besonders gut sei die Stimmung in der Branche nicht - das komme eben, "wenn man eine ganze Branche zwei Jahre lang konsequent schlechtmacht". Er stelle den Trend fest, dass sich viele Leute den Weg zum Wirten sparen: "Es kann schon sein, dass sich viele angewöhnt haben, daheim zu bleiben." Hinzugekommen sei, dass man zwischen den einzelnen Gastronomiebetrieben nicht genügend differenziert habe: "Was soll denn die Sperrstunde um 22.00 Uhr, wenn man gesittet nach dem Essen am Tisch sitzt?" Es werde jedenfalls lange brauchen, bis man wieder auf dem Vorkrisenniveau sei, so sein Urteil.

Keinen Trend bei den Buchungen stellt man in Villach, im Restaurant "Frierss Feines Haus", fest: Das hänge allerdings damit zusammen, dass man am Wochenende immer gut gebucht sei. Aber, wie man telefonisch mitteilte: "Wir sind auf jeden Fall froh, wenn bald wieder alle bei uns essen und trinken dürfen."

Auf der anderen Seite der Alpenhauptkamms, in Salzburg, ist von einer großen Veränderung bei den Reservierungen nichts zu merken. "Wir spüren eigentlich keinen Unterschied, denn an den Wochenenden waren wir immer gut gebucht", hieß es etwa im Gasthof Heurigenwirt/Goldbründl in Tamsweg (Lungau). Zumindest eine leichte Änderung wird in den Traditionshäusern Sternbräu und Gablerbräu in der Landeshauptstadt wahrgenommen: "Die Änderung wirkt sich aus, aber nicht im erwarteten Ausmaß", so Geschäftsführerin Eva Burgstaller. "Wirklich viele Reservierungen erwarten wir dann ab 5. März."

(APA)

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