Nahezu jeder infiziert sich mit Humanen Papillomaviren.Viele Erreger verschwinden wieder, einige bilden Warzen aus, manche führen zu Krebs – obwohl eine Impfung das verhindern könnte. Fast immer fragen sich Infizierte: Was hat das mit meinem Sexleben zu tun?
Andrea Haberreiter hält den Blick gesenkt. Ihre gewellten Haare fallen ihr leicht ins Gesicht, ihre Hände umfassen ihre nackten Brüste. „Jetzt, da ich eure Aufmerksamkeit habe, wir müssen über ein Thema sprechen“, steht neben dem Foto, das sie auf Instagram veröffentlicht hat. „Vor drei Monaten bekam ich spät abends einen Anruf von meinem Gynäkologen, dass mein Krebsabstrich nicht in Ordnung war“, schreibt die Bloggerin, besser bekannt als fruity.sky, weiter. „Ich war völlig perplex. (...) Ich habe eine hohe Vorstufe zu Gebärmutterhalskrebs, welche behandelt werden muss.“ Anders ausgedrückt: HPV.
Hinter der Abkürzung verbirgt sich das Humane Papillomavirus – streng genommen: eine Vielzahl davon. Mehr als 120 Varianten kennt die Medizin, 14 davon werden als krebserregend eingestuft. Neu sind sie nicht, im Gegenteil: Untersuchungen zeigten, dass die HP-Viren – die anders als das Coronavirus kaum mutieren – nicht erst im alten Ägypten an Mensch und Mumien hafteten, sondern dass bereits die Neandertaler mit ihnen infiziert waren.
