Über Geld spricht man

WU-Verhaltensökonom Frühwirth: „Selbstüberschätzung ist weit verbreitet“

Manfred Frühwirth
Manfred FrühwirthClemens Fabry
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Sowohl Anleger als auch Manager neigen häufig dazu, ihre Fähigkeiten zu überschätzen, meint WU-Verhaltensökonom Manfred Frühwirth. Ein breit diversifiziertes Portfolio zu halten, sei sinnvoller als ständiges Kaufen und Verkaufen.

Die Presse: Die Österreicher haben im Verhältnis zu anderen Ländern – etwa den Amerikanern, aber auch Skandinaviern oder Niederländern – eine deutlich geringere Affinität zu Aktien. Lässt sich das verhaltensökonomisch erklären?

Manfred Frühwirth: Ich glaube nicht, dass es dafür verhaltensökonomische Gründe gibt. Es ist also nicht so, dass Österreicher generell risikoscheuer als Amerikaner sind. Es dürfte vielmehr daran liegen, dass wir in Österreich ein sehr stark ausgeprägtes Sozialsystem haben und sich etwa bei der Pension die Menschen darauf verlassen. In den USA oder Großbritannien muss man selbst früh genug vorsorgen. Daher ist dort die Kultur eine andere, was auch dazu führt, dass die Österreicher weniger Finanzwissen als etwa die Amerikaner haben. Das hängt aber auch mit dem heimischen Ausbildungssystem zusammen. In den Gymnasien wird diesbezüglich ja kaum etwas unterrichtet.

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