MWC

Mobile World Congress in Barcelona startet

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SPAIN-TELECOM-MOBILE-WORLD-CONGRESSAPA/AFP/PAU BARRENA
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Nach zwei Jahren Corona-bedingter Zwangspause öffnet der Mobile World Congress erstmals wieder die Pforten. Was die Messe für Neuheiten bringt. Ein Überblick.

Seit Montagmorgen steht Barcelona nach zweijähriger Zwangspause ganz im Zeichen des Mobile World Congress. Mehr als 1500 Aussteller und 60.000 Fachbesucher werden heuer erwartet; deutlich weniger als in den Vorjahren. Der Organisator GSMA verurteilte im Vorfeld den russischen Angriff auf die Ukraine. Einen russischen Pavillon werde es heuer keinen geben, die russischen Aussteller werden nicht ausgeschlossen. Was von der Messe heuer zu erwarten ist.

Knapp ein Dutzend Aussteller aus Russland waren angemeldet. Laut GSMA werden aufgrund der Sanktionen nicht alle teilnehmen können. Ein Verbot wurde von der GSMA nicht ausgesprochen. Die Sicherheitsvorkehrungen wurden aber zusätzlich verschärft, zusätzlich zu den Corona-Maßnahmen, zu der eine "No Handshake Policy" zählt, wie desinfizierte Mikrofone.

Der MWC, der bis zum 3. März stattfinden wird, weicht auch beim Programm von bewährten Traditionen ab. Standen bislang immer die neuesten Handy-Topmodelle im Vordergrund sowie die Fortschritte und Einsatzszenarien von Mobilfunkstandards wie 5G, geht es heuer um die Verzahnung mobiler Geräte - ganz nach dem Vorbild Apples.

Apple hat über die Jahre eine ausgeklügelte Software- und Hardware-Welt erschaffen. Es ist beinahe wie ein Organismus: Man kann etwa eine E-Mail auf iPhone oder iPad-Tablet beginnen - und auf dem Mac-Computer weiterschreiben. Man kann ein Telefonat auf der Computer-Uhr Apple Watch annehmen - und dann auf dem iPhone weitersprechen. Dieses Ziel verfolgen auch Samsung und Huawei. Letztere haben angekündigt, ein "Super Device" mitgebracht zu haben und verspricht ein "nahtloses Leben mit künstlicher Intelligenz". Das Gerät wird am Dienstag in Barcelona präsentiert.

Die „Verzahnung“ des Ökosystems

Die Schwierigkeit für Huawei liegt weiterhin in den anhaltenden US-Sanktionen, wodurch Dienste aus den USA nur begrenzt zur Verfügung stehen. Hier hat Huawei eine Lösung gefunden, die aber nicht unbedingt als elegant bezeichnet werden kann. Der größte Knackpunkt ist aber aktuell der fehlende 5G-Support. An einer eigenen 5G-Lösung werde gearbeitet, sagte Tian – und argumentierte zugleich, dass auch Huaweis 4G-Smartphones für den Alltag ausreichten.

Die Verzahnung, "das Ökosystem", sei "das ganz große Thema", sagt auch der deutsche Samsung-Manager Mario Winter. Huawei will im Geschäft mit Unternehmen durch das Zusammenspiel von Laptops, Tablets und Desktop-Rechnern untereinander sowie mit einem E-Ink-Reader und dem ersten Laser-Drucker der Firma punkten. Im Vergleich zu Samsung und Apple klafft bei dem chinesischen Konzern eine Lücke in dem Konzept: Die US-Sanktionen haben die Marktanteile von Huawei im Smartphone-Geschäft vor allem im Westen abstürzen lassen. Westeuropa-Chef William Tian argumentiert aber, für Firmen stünden Notebooks stärker im Mittelpunkt als Smartphones.

Auch Smartphone-Marktführer Samsung baut auf die Zugkraft seiner Telefone. "Was uns bei Notebooks ausmacht, ist, dass wir auf das Ökosystem vom Galaxy-Smartphones zurückgreifen. Das hilft uns sehr", sagt Winter. Die Übergänge sollten noch einfacher werden. Samsung hofft, den Anteil am deutschen PC-Markt auf 10 bis 15 Prozent auszubauen. Das ist ein ambitioniertes Ziel - Marktführer Lenovo liegt bei gut 20 Prozent.

Die erwarteten Produkte

Samsung Galaxy Book 2 Pro und Pro 360

Den Anfang machte Samsung. Bereits am Sonntag wurden im Zuge eines Unpacked-Events das Galaxy Book 2 Pro und Galaxy Book 2 Pro 360 vorgestellt. Zwei Laptops, die mit aktueller Hardware und schickem Design aufwarten können. Beide Geräte gibt es in den Größen 13,3 und 15,6 Zoll. Bei den Displays setzt Samsung auf eine Auflösung von 1920 x 1080 Pixel.

(c) Samsung

Intel-Core-Prozessoren der 12. Generation sorgen für zuverlässig hohe Leistung. Zur Seite stehen ausreichend Arbeitsspeicher, zur Auswahl stehen acht, 16 oder 32 GB RAM. Der interne SSD-Speicher beträgt maximal 1 Terabyte. Beide Notebooks sind mit schnellem Wi-Fi 6E, 802.11 ax 2×2 und Bluetooth 5.1 ausgestattet, das Galaxy Book 2 Pro in 15,6 Zoll bietet 5G. Die Akkus mit je 63 Wh bzw. 68 Wh (je nach Gerät) werden über ein 65-Watt-Schnellladegerät entsprechend schnell wiedergeladen. Samsung veranschlagt für das Galaxy Book 2 Pro eine Akkulaufzeit von bis zu 21 Stunden. Das Pro 360 - der Name verrät es schon - lässt sich über ein Scharnier in den Tablet-Modus befördern. Der S Pen wird ebenfalls unterstützt, zählt aber nicht zum Lieferumfang.

Preis und Verfügbarkeit: Die Geräte werden ab 1. April verfügbar sein. Das Galaxy Book 2 Pro wird es ab 1199 Euro geben, die 360-Grad-Variante ab 1299 Euro.

Honor stellt Foldable „Magic V“ vor

Honor könnte bereits am Montag das faltbare "Magic V" für den europäischen Markt präsentieren. In China ist es bereits seit Mitte Jänner verfügbar und zeichnet sich durch seine Ähnlichkeit mit dem Galaxy Z Fold 3 aus. Es ist aber mit 7,9 Zoll größer als das Samsung-Modell und bietet ein 6,45 Zoll großes OLED-Display an der Frontseite. Ob es Unterschiede zum chinesischen Modell geben wird, zeigt sich Montagabend.

Der chinesische Mitbewerber Xiaomi setzt, wie Honor, auf Smartphones. Zwei neue Geräte sollen vorgestellet werden.

Der Mobile World Congress ist nur einen Klick entfernt: Die Diskussionsrunden sowie eine Vielzahl der Präsentationen können auf mobileworldlive.com live mitverfolgt werden.>>> Mobile World Congress live mitverfolgen

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