Bilanzfälschung

Betrug bei B&C-Industriekonzern

Die Chefs von Schur Flexibles sollen auf Firmenkosten Luxusapartments im Londoner Nobelviertel Mayfair angemietet haben.
Die Chefs von Schur Flexibles sollen auf Firmenkosten Luxusapartments im Londoner Nobelviertel Mayfair angemietet haben. [ Stock-Fotografie ]
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Die Bilanzen von Schur Flexibles wurden manipuliert, der Verpackungsherstellers aus Wiener Neudorf verhandelt mit seinen Gläubigern. Kurz nach dem Kauf hat die B&C Holding die Unregelmäßigkeiten im Unternehmen festgestellt.

Wien. Die B&C Holding ist keine Gesellschaft, die in die Öffentlichkeit drängt. Seitdem sie im Jahr 2000 die Industriebeteiligungen der früheren Creditanstalt und Bank Austria übernommen hat, waltet sie mit ruhiger Hand über ihre Mehrheiten an namhaften börsenotierten Konzernen wie Amag, Lenzing oder Semperit. Sie hat sich der Förderung des österreichischen Unternehmertums verschrieben, „enkelfähig“ sollen ihre Töchter handeln, wird stets betont. Darüber wacht ihre Eigentümerin, die B&C Privatstiftung, besetzt mit verdienten Wirtschaftskapitänen und renommierten Fachleuten.

Doch die B&C Holding verwaltet nicht nur, sie nutzt die Dividenden aus ihren Beteiligungen auch dazu, um in neue Unternehmen zu investieren. Das tut sie nicht oft, erst recht nicht in einem solchen Ausmaß wie im vergangenen Sommer: B&C kaufte 80 Prozent der niederösterreichischen Schur Flexibles. Der Verpackungshersteller aus Wiener Neudorf wurde bei der Übernahme im Mai 2021 mit 900 Mio. Euro bewertet. Da Verbindlichkeiten mitübernommen wurden, zahlte die B&C zwar nicht die vollen anteiligen 720 Mio. Euro, aber eine durchaus stolze Summe, die sie zum Teil fremdfinanzierte.

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