Bei der Streichung der Basissubvention für außeruniversitäre Institute bleibt die Ministerin hart. Die Maßnahme soll aber abgefedert werden: Karl zahlt für die Anbindung an Universitäten.
Wissenschaftsministerin Beatrix Karl (ÖVP) bleibt hart: Einigen außeruniversitären Forschungsinstituten wird die Basissubvention gestrichen. Allerdings soll die Maßnahme abgefedert werden: Eine Anreizfinanzierung soll die Integration der Forschungseinrichtungen in Universitäten erleichtern. Auch bereits eingeworbene Projekte mit EU-Unterstützung werden zum Teil finanziert, um die Gelder aus Brüssel zu sichern.
Karl hatte nach der Budgetklausur angekündigt, Dutzenden Institutionen ab 2011 die Basissubvention zu reduzieren und dann auslaufen zu lassen. Bis 2014 soll das Einsparungen von 28 Mio. Euro bringen. Betroffen davon sind etwa das Institut für die Wissenschaften vom Menschen (IWM), das Internationale Forschungszentrum Kulturwissenschaften (IFK), das Zentrum für soziale Innovation (ZSI) oder das Erwin Schrödinger-Institut (ESI).
Eingliederung in bestehende Strukturen
Ziel Karls ist es, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen verstärkt in bestehende Strukturen wie die Universitäten oder die Akademie der Wissenschaften (ÖAW) zu integrieren. Dazu bietet die Ministerin nun finanzielle Anreize, primär für den Bereich Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften.
"Die Aufnahmebereitschaft der Unis ist gegeben", sagte Karl. Voraussetzung für eine Unterstützung sei "Exzellenz", die an Kriterien wie starke Einwerbung von Drittmittel, Gelder aus EU-Rahmenprogrammen, Stipendien, Preise und Förderungen festgemacht werde. Anreizzahlungen sollen sowohl an beide Institutionen gehen und keine Einmalzahlungen sein.
Bis 25 Prozent für EU-Projekte
Zur Sicherung der EU-Rückflüsse übernimmt das Ministerium ab 1. Jänner 2011 bei genehmigten Projekten von zehn bis 25 Prozent der EU-Förderung. bgewickelt wird diese Unterstützung über die Forschungsförderungsgesellschaft (FFG). Die bisherige Anbahnungsfinanzierung für EU-Projekte falle Weg, "statt Gießkanne, ist es nun kompetitiv", so Karl.
Schließlich sollen sich "zur Stärkung der Forschungsinfrastruktur" jene Institutionen, die im Bereich Archivierung und Dokumentation zeitgeschichtlicher Materialien tätig sind, zu einem "Dokumentationsnetzwerk der politischen Ideengeschichte nach 1918" zusammenschließen. Auch dieses Netzwerk wird finanziell unterstützt.
Unklar, wie viel Geld
Wie viel Geld für die einzelnen Bereiche zur Verfügung steht, konnte man im Ministerium nicht sagen. Das hänge von der Zahl der interessierten Einrichtungen und den individuellen Gesprächen mit den Instituten ab. Das Geld dafür soll im kommenden Jahr jedenfalls aus den durch die Streichung der Hälfte der Basissubvention eingesparten vier Mio. Euro und dann aus den zusätzlich 80 Mio. Euro für die Unis kommen.
(APA)