Ausstellung

Die Fotogalerie als kreativer Nährboden

Seit 40 Jahren bietet die Fotogalerie Wien eine Plattform für zeitgenössische Fotokunst — zuletzt zum Thema Mensch und Natur.

Immer wieder wirft Carlos Dos Santos sein Netz ins Wasser, holt es wieder ein. An der Nordostküste Brasiliens betreibt er Fischfang in ganz kleinem Rahmen auf einer kleinen Barke. Einen der Fische hält er schließlich innig im Arm, streichelt ihn, bis er seinen letzten Atemzug tut. Es sind eindrucksvolle Bilder, die den Kurzfilm „O Peixe“ („Der Fisch“) von Jonathas de Andrade ausmachen. Unkommentiert verhandelt der Film die Beziehung zwischen Mensch, Tier und Natur, tastet sie auf Machtverhältnisse, Gewalt- und Herrschaftstrukturen ab. Er ist Teil der Ausstellung „Nurture“, die in der Fotogalerie Wien noch bis 25. März zu sehen sein wird.

 Catherine  Ludwig reflektiert mit Bildern Tourismus in den Alpen.
Catherine Ludwig reflektiert mit Bildern Tourismus in den Alpen.Catherine Ludwig

Im Rahmen des Foto-Wien-Schwerpunkts „Rethinking Nature“ hat das Kollektiv, das im Innenhof des Kulturzentrums WUK in der Wiener Währinger Straße beheimatet ist, österreichische sowie internationale Positionen versammelt, die menschliche Eingriffe in die Natur konzeptuell und künstlerisch reflektieren. Neben fotografischen Arbeiten sind auch zwei Filme Teil der Ausstellung. Die in Wien ansässige Künstlerin Catherine Ludwig etwa macht anhand von Fotografien und Scherenschnitten die Konsequenzen menschlichen Tourismus auf Alpenlandschaften deutlich, die deutsche Fotografin Bärbel Praun wiederum formt Skulpturen aus in der Natur hinterlassenen Müllresten und hält diese in Schwarz-Weiß-Fotografien fest.

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