Formel 1

Magnussen ersetzt Masepin, der Klage gegen Haas erwägt

Nikita Masepin
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Nikita Masepin musste sein Cockpit bei Haas wegen des russischen Einmarsches in die Ukraine räumen. Nun prüft er rechtliche Schritte. Sein Cockpit für die WM 2022 ist vergeben, Kevin Magnussen kehrt zurück.

Formel-1-Pilot Nikita Masepin denkt nach seinem Rauswurf beim US-Rennstall Haas im Zuge der russischen Invasion in der Ukraine über rechtliche Schritte nach. "Es ist gut, sich alle Optionen offen zu halten", sagte der Russe am Mittwoch bei einer Medienrunde. Er stellte zudem klar: "Ich will nicht an einen Ort zurück, an dem man mich nicht will."

Bei Haas wiederum ist man bei der Suche nach einem zweiten Piloten neben Mick Schumacher fündig geworden. Kevin Magnussen kehrt zu Haas zurück. Er war bereits von 2017 bis 2020 für Haas gefahren, ehe das Team auf eine neue Fahrerpaarung setzte.

Es sei eine "einfache Entscheidung" gewesen, den sofort verfügbaren Dänen erneut anzuheuern, sagte Teamchef Günther Steiner am Mittwoch. Bei den am Donnerstag beginnenden Testfahrten in Bahrain soll Magnussen neben Schumacher (22) und Ersatzpilot Pietro Fittipaldi (25) bereits zum Einsatz kommen. Magnussen sagte, er habe sich zuletzt nach neuen Chancen für die Zukunft umgesehen, eine Rückkehr in die Formel 1 sei indes "einfach zu verlockend" gewesen. Im Vorjahr war er in den USA in einer Sportwagenserie gefahren. Neben Magnussen war auch Nico Hülkenberg (34) als Kandidat auf das Stamm-Cockpit bei Haas genannt worden.

Klage möglich

Dem US-Rennstall Haas könnte aber noch einiges Ungemach vonseiten der Masepin-Familie drohen. Das Team hatte sich ja nicht nur vom Piloten, sondern auch von Hauptsponsor Uralkali, bei dem Masepins Vater Dmitri Miteigentümer ist, getrennt. So fordert das Bergbauunternehmen die Rückerstattung seiner Sponsorengelder von Haas für diese Saison. Das Geld soll in eine gemeinsame Stiftung mit Sohn Nikita einfließen, mit der Top-Athleten unterstützt werden sollen, die aus politischen Gründen nicht mehr auf höchstem Niveau starten dürfen, hieß es.

Auf Fragen zu Verbindungen zwischen seinem Milliardärsvater und Russlands Präsident Wladimir Putin wich Nikita Masepin am Mittwoch aus. Zum Ukraine-Krieg positionierte sich der 23-Jährige nicht. "Was den gegenwärtigen Konflikt betrifft, habe ich meine Ansichten und meinen Standpunkt in meiner Erklärung dargelegt", meinte der Sportler. Tatsächlich hat er das aber nicht getan. Über seine Vertragsauflösung sagte der Moskauer: "Natürlich denke ich, dass das nicht fair ist. Es gab keinen rechtlichen Grund, der das Team dazu befähigt hätte, meinen Vertrag aufzulösen."

Am 1. März hatte der Motorsport-Weltrat verkündet, dass ein russischer Fahrer wie Masepin "bis auf Weiteres" als neutraler Athlet unter "FIA Flagge" starten darf. Am 4. März erklärte der Motorsport-Weltverband FIA, dass russische Fahrer einen Verhaltenskodex unterschreiben müssen, in dem sie sich unter anderem von Russlands Handeln in der Ukraine klar distanzieren. "Ich wollte ja als neutraler Athlet starten", erzählte Masepin. Für die Verpflichtungserklärung habe er gar keine Zeit mehr bekommen, "Ja zu sagen, ich wurde einfach gefeuert."

Mit Teamchef Günther Steiner habe er dazu gar keinen Kontakt gehabt, auch nicht mit Schumacher. "Ich denke, dass ich mehr Unterstützung hätte haben sollen", sagte Masepin an Haas gerichtet. Die Vorbereitung auf die am 20. März mit dem GP von Bahrain beginnende Saison ist für den Rennstall also alles andere als optimal.

Sportlich möchte Haas heuer einen Schritt vorwärts machen, nachdem man in der WM-Saison 2021 das einzige Formel-1-Team war, das keinen Punkt erzielte. Man hatte sich voll und ganz auf die Entwicklung des Autos für die großen Regeländerungen dieses Jahres konzentriert.

(APA/dpa/Reuters)

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