Diversifikation

Die Zinswende inmitten der Krise

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Die US-Notenbank warnt vor einer Stagflation und hebt die Zinsen an. Europa wartet, und es wird deutlich, dass die Geldpolitik mit dem Rücken zur Wand steht. Vorsicht ist geboten, doch führt an Aktien kein Weg vorbei.

New York. Mit dem Fehlerbewusstsein ist das so eine Sache, und verallgemeinert lässt sich wohl sagen, dass die Amerikaner im Geschäftsleben einen anderen Umgang mit Fehlern haben als die Europäer. In den USA gehört es fast schon zum guten Ton, etwas falsch zu machen und danach dazu zu stehen. In Europa redet man eher um den heißen Brei herum und sucht gern nach Entschuldigungen. Das mag ein Klischee sein, das nicht stimmen muss. Auf die Notenbanken in den beiden wichtigsten Wirtschaftsräumen trifft es aktuell aber vermutlich zu.

„Im Nachhinein betrachtet hätten wir die Zinsen natürlich früher anheben müssen“, sagte Jerome Powell, der Chef der US-Notenbank Fed, Anfang März während einer Anhörung vor dem Senat. Er hätte auch sagen können: „Jetzt haben wir den Salat“, aber so weit konnte auch Powell nicht gehen. Jedenfalls besteht kein Zweifel mehr, dass die Fed – Ukraine-Krieg hin, Rezessionsgefahr her – im Zuge ihres Treffens diese Woche den Leitzins anheben wird, und zwar mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um einen Viertelprozentpunkt auf eine Spanne von 0,25 bis 0,5 Prozent.

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