Nutzfahrzeugeindustrie

Steyr Automotive legt Kooperation mit russischer GAZ auf Eis

Steyr-Automotive-Eigentümer Sigi Wolf
Steyr-Automotive-Eigentümer Sigi WolfFOTOKERSCHI.AT / KERSCHBAUMMAYR
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Nach Strabag-Kernaktionär Hans Peter Haselsteiner stoppt auch Investor Siegfried Wolf die Verbindung zum russischen Oligarchen Oleg Deripaska. Dessen Fahrzeugbauer GAZ ist vorerst nicht mehr Partner von Steyr Automotive.

Solange gemeinsame europäische Maßnahmen einen Warenaustausch mit Russland sanktionieren, werde die Kooperation mit GAZ nicht wie geplant fortgesetzt. Das teilte Nutzfahrzeughersteller Steyr Automotive am Mittwoch mit.  Die bei der Übernahme des Lastwagenwerks von MAN in Steyr angekündigte und seither in der Planung befindliche Produktpalette für Busse und leichte Nutzfahrzeuge der Marke Steyr bleibe bestehen. Diese Produkte würden vollständig eigenständig entwickelt und Komponenten entsprechend den gesetzlichen Rahmenbedingungen so weit wie möglich lokal, aber auch international beschafft.  Ein wesentlicher Baustein zum dauerhaften Erfolg in Steyr sei die im Aufbau befindliche Forschungs- und Entwicklungsförderungsgesellschaft.

Der frühere Chef des Autozulieferkonzerns Magna International, Siegfried Wolf, der einige Zeit als  Manager für Oleg Deripaska tätig war, wollte den Automobilproduzenten GAZ in Nischni Nowgorod als Teilelieferanten für sein im Vorjahr gekauften Werk in Steyr heranziehen. Daraus wird nun nichts.  Grundsätzlich ändert sich nichts am Geschäftsmodell von Steyr Automotive, nämlich Contract Manufacturing einerseits und Entwicklung und Produktion von Nutzfahrzeugen und Bussen der Marke Steyr andererseits, heißt es.

Das Unternehmen weist auf eine generelle Knappheit bei Rohstoffen und Energie durch die Beendigung der Geschäftsbeziehungen von Europa mit Russland hin. Zudem sei der gesamte MAN-Verbund von fehlenden Lieferungen von Kabelbäumen aus der Ukraine betroffen. Im Zuge dessen müsse die Fertigung diese und kommende Woche ruhen.

Aktuell sind rund 2100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort beschäftigt (inkl. rund 150 Lehrlinge und rund 250 Leasing). Aktuell liegt für das Werk in Steyr eine Kurzarbeitsbewilligung bis Ende Juni vor.

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