Der Oscar-Regisseur, der einst auch für die „Presse“ Kritiken verfasste, wurde vielfach nachgeahmt. Man kann ihn auch in eine österreichische Kunsttradition einreihen. Eine Würdigung zum 80. Geburtstag.
Michael Haneke gibt derzeit keine Interviews. So hieß es jedenfalls auf „Presse“-Anfrage seitens des Österreichischen Filmmuseums, das dem Regisseur dieser Tage eine große Retrospektive widmet. Bereits getätigte Aussagen zu seiner Arbeit hätten immer noch Gültigkeit, richtete man in seinem Sinne aus.
Schade, aber verständlich: Wie oft musste Haneke schon seine Methode und Weltsicht erklären, seinen Werdegang nachzeichnen, Fragen über die vermeintliche „Kälte“ seiner Filme mit denkwürdigen Sentenzen quittieren? Wer suchet, der findet alle erforderlichen Antworten in Gesprächsbänden, Film- und Fernsehporträts, Monografien zum Schaffen des Ausnahmekünstlers. Neuerdings auch in YouTube-Videos, die Titel tragen wie: „Why Are These Films So Uncomfortable?“ Und, nicht zuletzt, in Hanekes filmischen Arbeiten selbst.