Frankreich

Chirurg nach verpatzter Penisverlängerung im Visier der Justiz

Der Schönheitschirurg griff bei einer ohnehin schon korrigierenden Operation zum falschen Füllstoff. Die Folgen für jungen Mann lassen sich schwer rückgängig machen. Das könnte für den Arzt nun auch strafrechtliche Konsequenzen haben.

Ein renommierter Pariser Schönheitschirurg steht nach einer verpatzten Penisverlängerung im Visier der Justiz. Insgesamt neun Eingriffen unterzog sich ein junger Mann, der nun unter Schmerzen leidet und praktisch keinen Sex mehr haben kann, berichtete die Zeitung "Le Parisien" am Dienstag. Gegen den Chirurgen werde nun wegen fahrlässiger Körperverletzung, Verletzung der Sorgfaltspflicht und Täuschung ermittelt, er befinde sich unter Auflagen auf freiem Fuß.

Die Behandlung des damals 25-Jährigen begann mit zwei Operationen 2013 und 2014, wonach eine Verengung des Penis auftrat. Um den unerwünschten Effekt zu beseitigen, wollte der Mediziner dem jungen Mann die in der Schönheitschirurgie oft verwendete Hyaluronsäure spritzen, griff stattdessen aber unangekündigt zu einem Füllstoff für Körperkonturen, der ausdrücklich nicht im Intimbereich verwendet werden soll. Es bildeten sich Knoten und Haut löste sich ab, sodass der Füllstoff während sechs Eingriffen wieder herausgepresst wurde. Im Endergebnis wurde die Sache nur noch schlimmer, die Folgen lassen sich schwer rückgängig machen.

In einem Zivilverfahren wurden dem jungen Mann bereits 65.000 Euro Schmerzensgeld zugesprochen, dieser aber ging in Berufung, da er die Summe für unzureichend hält. Die Ärztekammer erließ zwischenzeitlich ein zweijähriges Berufsverbot gegen den Chirurg, ein Jahr davon auf Bewährung. Dagegen wollte der Mediziner vorgehen, sagte dessen Anwalt dem "Parisien". Dazu droht nun auch ein strafrechtliches Nachspiel.

(APA/dpa)

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