Viele Vertriebene bleiben auf ihrem ukrainischen Bargeld sitzen. Auf dem Schwarzmarkt gibt es für die Hrywnja nur mit großen Abschlägen Euros. Nun sucht die EZB nach einer Lösung. Polens Nationalbank hat schon eine gefunden
Wien. In normalen Zeiten spricht kaum jemand über die Hrywnja. Nicht, weil hierzulande nur wenige den Namen der ukrainischen Währung ganz fehlerfrei aussprechen können, sondern weil die Hrywnja bis Kriegsausbruch eine unauffällige, stabile Währung war. Das hat sich schlagartig geändert, seit Russland das Land brutal überfallen hat. In der Ukraine herrscht Kriegsrecht, die Notenbank hat den Wechselkurs fixiert.
Aber viele Vertriebene, die mit viel Bargeld in der EU ankommen, merken: Kaum eine Bank tauscht Hrywnja um. Und am Schwarzmarkt ist die Hrywnja fast wertlos geworden. „Der Markt glaubt offenbar nicht an die Existenz des ukrainischen Staates“, erklärt Mario Holzner vom Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW).
Deal zwischen Polen und Ukraine
Das Problem ist: Niemand weiß genau, was die Hrywnja wert ist. Viele Banken wollen das Risiko nicht eingehen, die Währung umzutauschen und schlimmstenfalls auf Stapeln wertlosen Papiers sitzen zubleiben.