Interview

Wolfgang Petritsch: „Putin muss aus der Kriegslogik herausfinden“

Petritsch: „Der Ukraine-Krieg beschleunigt auf dem Balkan die Weichenstellung Richtung EU.“
Petritsch: „Der Ukraine-Krieg beschleunigt auf dem Balkan die Weichenstellung Richtung EU.“Katharina F.-Roßboth
  • Drucken

Der Spitzendiplomat und neue OIIP-Präsident Wolfgang Petritsch über die Folgen des Ukraine-Kriegs für Südosteuropa, Russlands Genozidvorwürfe und sein Déjà-vu aus dem Konflikt in Ex-Jugoslawien.

Die Presse: Sie waren Ende der 1990er-Jahre Vermittler im Kosovo-Konflikt. Wie kann man in einer so prekären Lage wie im Ukraine-Krieg noch erfolgreich nach einer diplomatischen Lösung suchen?

Wolfgang Petritsch: Die Gesprächsfäden zu Wladimir Putin dürfen nicht abreißen, auch wenn das vorerst nicht zu Ergebnissen führt. Es müssen alle Ebenen genützt werden – auch die persönliche. Alle, die zu Russlands Präsidenten Wladimir Putin noch einen Draht haben, müssen signalisieren: Wir sind bereit zu reden. Es bedarf auch inhaltlicher Flexibilität. Aber dabei sollte klar sein: Der Westen darf keinesfalls über den Kopf der Ukrainer hinweg entscheiden. Kompromisse dürfen nur von Kiew geschlossen werden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij zeigt da ohnehin Realismus.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.