Die Veranstaltung auf dem Rathausplatz wird nach jahrelanger Kritik neu organisiert. Künftig soll es mehr Transparenz und einen Öko-Schwerpunkt geben.
Der Christkindlmarkt am Rathausplatz. Die Wiener kennen ihn von den Lichtinstallationen, die über die Jahre immer beeindruckender wurden. Die Touristen kennen und lieben ihn wegen des Punschs und der Vielzahl an Standln – die Souvenirs anbieten. Der Inbegriff eines Erlebnisweihnachtsmarktes, auch wenn der Punsch für viele woanders deutlich besser schmeckt. Doch was hell leuchtet, ist im Inneren seit Jahren dunkel. Der Christkindlmarkt am Rathausplatz wird seit 2005 nicht von der Stadt Wien selbst, sondern von dem privaten „Verein zur Förderung des Marktgewerbes“ betrieben. Er entfiel damit der Kontrolle durch den Stadtrechnungshof, einer städtischen Kontrolle überhaupt – und das ist bei Wiens größtem Christkindlmarkt mit drei Millionen Besuchern und über 150 Ständen nicht von Vorteil.
Zu viel, was dort passierte, galt als intransparent: Wie und an wen die Standln vergeben wurden, die Mieten dafür. Immer wieder war von SPÖ-Freunderlwirtschaft die Rede. Immerhin gilt der Obmann des Vereins, Akan Keskin, ehemaliger Vizepräsident des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes, als fixe Größe in der SPÖ und der Wiener Marktszene, etwa am Naschmarkt. Vor allem aber betreibt er mit seinem Verein auch noch andere Weihnachtsmärkte.