Sitzungsprotokolle

EZB steht offenbar kurz vor Zinswende

APA/AFP/DANIEL ROLAND
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Bei der letzten Sitzung des EZB-Rats wurde hervorgebracht, dass die Voraussetzungen für eine Zinswende weitgehend erfüllt seien oder sehr nahe daran seien, erreicht zu werden.

Angesichts der hohen Inflation nimmt in der Europäischen Zentralbank (EZB) die Debatte über eine Zinserhöhung Fahrt auf. Wie aus den am Donnerstag veröffentlichten Protokollen der Sitzung des EZB-Rats vom März hervorgeht, wurde dabei intern über die Bedingungen für eine Anhebung diskutiert. Dabei wurde vorgebracht, dass die Voraussetzungen dafür weitgehend erfüllt seien oder sehr nahe daran seien, erreicht zu werden.

Eine große Zahl von Währungshütern sprach sich dafür aus, weitere Schritte Richtung geldpolitischer Normalisierung zu unternehmen.

Dazu passen jüngste Äußerungen von Notenbankern: Aus Sicht von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel könnte die EZB schon rasch die Zinswende einleiten. Mehrere Währungshüter haben den September als Termin dafür ins Gespräch gebracht.

Inflation im Euroraum  deutlich gestiegen

Befeuert durch einen Energiepreisschub infolge des Ukraine-Kriegs war die Inflation im Euroraum im März auf 7,5 Prozent gestiegen. Die EZB peilt mittelfristig 2,0 Prozent an. Sie trifft sich am kommenden Donnerstag (14. April) zu ihrer nächsten Sitzung. Die Währungshüter wollen im Sommer ihre milliardenschweren Anleihenkäufe beenden, wenn es der Inflationsausblick zulässt. Das Abschalten des Anleihenprogramms gilt als Vorzeichen für eine Zinswende, die "einige Zeit" danach eingeleitet werden soll. Mehrere Währungshüter dringen darauf, dass dies zügig erfolgen soll.

Die Folgen des Ukraine-Kriegs erschweren aber die Entscheidungsfindung der EZB. Die hohen Energiepreise und die weitreichenden westlichen Sanktionen gegen Russland lasten auf dem Wachstum. Laut EZB-Vizechef Luis de Guindos steht der Eurozone auf kurze Sicht eine Konjunkturflaute ins Haus.

(APA)

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