IWM

"McMafia"-Autor wird Rektor des Wiener Instituts für die Wissenschaften vom Menschen

March 15, 2018 - London E8, London, UK - Misha Glenny author , journalist, former BBC Moscow Corresp
March 15, 2018 - London E8, London, UK - Misha Glenny author , journalist, former BBC Moscow Corresp(c) imago images/ZUMA Wire (Nick Cunard)
  • Drucken

Der britische Journalist und Autor Misha Glenny wird das IWM ab Mai leiten. Er machte sich mit Büchern über das organisierte Verbrechen einen Namen.

Der Vorstand des Instituts für die Wissenschaften vom Menschen (IWM) hat den britischen Journalisten und Autor MishaGlenny zum neuen Rektor ernannt. Der 63-Jährige tritt sein Amt im Mai an, teilte das IWM am Freitag mit. Er folgt in dieser Funktion Shalini Randeria, die im Vorjahr Rektorin der Central European University (CEU) in Wien wurde.

Glenny wurde mit den Büchern "McMafia: Die grenzenlose Gewalt des organisierten Verbrechens" (2008) und "Cybercrime: Kriminalität und Krieg im digitalen Zeitalter" (2011) international bekannt, die für mehrere Preise nominiert waren. "McMafia" wurde als Fernsehserie verfilmt und auch die Verfilmung seines jüngsten Buches, "Der König der Favelas: Brasilien zwischen Koks, Killern und Korruption" (2016), ist im Entstehen begriffen.

"Die herausragende Karriere und regionale Expertise von MishaGlenny, gepaart mit seinem tiefen Verständnis für die Geschichte und den Auftrag des Instituts, wie auch seine Begeisterung für die Arbeit der am IWM tätigen Wissenschafterinnen und Wissenschafter haben seine Berufung zu einer logischen Wahl gemacht. Ich bin zuversichtlich, dass das Institut mit ihm an der Spitze seine langjährige Erfolgsgeschichte fortsetzen wird", erklärte der Präsident des IWM-Vorstands, Ex-Bundespräsident Heinz Fischer, in einer Aussendung.

Berichte über die Jugoslawienkriege 

Glenny, geboren am 25. April 1958 in London, hat sich als "Guardian"- und BBC-Korrespondent für Mitteleuropa mit Berichten über die Revolutionen von 1989 und Jugoslawienkriege sowie mit seinen Büchern einen Namen gemacht. So wird sein Buch über den Rückfall Jugoslawiens in den Bürgerkrieg "Jugoslawien: der Krieg, der nach Europa kam" (1992) seit dreißig Jahren aufgelegt, und sein Buch "Der Balkan 1804-1999: Nationalismus, Krieg und die Großmächte" (2000) gilt als Standardwerk zur modernen Geschichte der Region.

Der designierte IWM-Rektor hat an der Columbia University, der London School of Economics und dem University College London gelehrt und war 2019 Visiting Fellow am IWM. Er wird von Regierungsstellen regelmäßig zu Fragen des Balkans und Osteuropas, des transnationalen organisierten Verbrechens und der Cyber-Sicherheit konsultiert. 1993 wurde er mit dem "Sony Gold Award for Outstanding Contribution to Broadcasting" und 2012 als "BT Information Security Journalist of The Year" ausgezeichnet.

In einem am Freitag veröffentlichten Statement Glennys erinnert er sich an das Jahr 1986, als er als junger Journalist erstmals das IWM besuchte: "Ich hatte das Privileg, den Gründungsrektor, Krzysztof Michalski, zu treffen und regelmäßig den Diskussionen im Haus beizuwohnen, die den Zusammenbruch des Kommunismus in Osteuropa vorwegnahmen. Ich freue mich außerordentlich, das Amt des Rektors gerade im 40. Jubiläumsjahr des IWM anzutreten. Es ist eine große Ehre für mich, die Führung dieser Institution in einer Zeit zu übernehmen, in der ihre herausragende Bedeutung angesichts der Wiederkehr des Krieges in Europa erneut deutlich geworden ist. Und natürlich bin ich hocherfreut, wieder in Wien zu sein, einer Stadt, die eine entscheidende Rolle in meinem Leben gespielt hat."

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.