Russische Rakete

"Putin ist der größte Hauptkriegsverbrecher des 21. Jahrhunderts"

Damaged cars and debris are seen after a missile strike on a railway station in Kramatorsk
Damaged cars and debris are seen after a missile strike on a railway station in Kramatorskvia REUTERS
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Der Leiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz in der Ukraine, Pascal Hundt, sagte dem Sender, er habe nirgendwo sonst solch ein Leid gesehen wie derzeit in der Ukraine.

Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft wirft Russland vor, auch bei dem Raketenangriff auf den Bahnhof der Stadt Kramatorsk mit über 50 Toten ein Kriegsverbrechen begangen zu haben. "Absolut, das ist ein Kriegsverbrechen", sagte die ukrainische Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa am Sonntag dem britischen Sender Sky News. Es sei eine russische Rakete gewesen, die mehr als 50 Menschen getötet habe, die mit ihren Kindern auf ihre Evakuierung gewartet hätten.

"Das waren Frauen, das waren Kinder, und sie wollten einfach nur ihr Leben retten", sagte Wenediktowa. Man habe Beweise dafür, dass es sich um einen russischen Angriff gehandelt habe.

Kramatorsk

Wenediktowa warf Russland vor, in allen Regionen der Ukraine Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen zu haben. Den russischen Präsidenten Wladimir Putin bezeichnete sie als den "Hauptkriegsverbrecher des 21. Jahrhunderts". Die Ukraine habe 5600 Fälle mutmaßlicher Kriegsverbrechen mit 500 Verdächtigen identifiziert.>>> Dutzende Tote nach Angriff auf Bahnhof 

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Der Leiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz in der Ukraine, Pascal Hundt, sagte dem Sender, er habe nirgendwo sonst solch ein Leid gesehen wie derzeit in der Ukraine. Im Grunde sehe man überall im Land das gleiche wahrlich entsetzliche und herzzerreißende Bild, sagte er. Menschen lebten ohne Essen, Strom, Wasser und Heizung unter schrecklichen Bedingungen. "Das Ausmaß des Leids, das wir sehen, ist einfach immens, und ich kann mich nicht erinnern, das in der jüngeren Geschichte gesehen zu haben", sagte Hundt.>>> Die aktuellen Ereignisse des Ukraine-Krieges im Livebericht

Der Bahnhof wurde nach Angaben des Regionalgouverneurs Pawlo Kyrylenko von einer ballistischen Kurzstreckenrakete vom Typ Totschka-U getroffen. Diese habe Streumunition enthalten. Streumunition, auch Clustermunition genannt, wird nicht zielgerichtet eingesetzt. Sie enthält viele kleinere Bomben und entfaltet dadurch einen sehr großen Wirkungsradius. Sie ist besonders gefährlich, weil nicht zwischen zivilen und militärischen Zielen unterschieden wird. Streumunition ist gemäß einer Konvention von 2008 verboten. Russland hat diese Konvention nicht unterzeichnet und bestritten, dass solche Waffen in der Ukraine eingesetzt würden.

Pentagon-Sprecher John Kirby hatte zuvor erklärt, Russlands offizielle Dementis nach dem Angriff auf den Bahnhof seien nicht überzeugend. "Unsere Einschätzung ist es, dass das ein russischer Angriff war und dass sie eine ballistische Kurzstreckenrakete genutzt haben, um ihn auszuführen", sagte er.

(APA/DPA)

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