Geldpolitik

Rekordinflation setzt Europas Währungshüter unter Druck

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Nach Einschätzung von Ökonomen dürfte die Europäische Zentralbank (EZB) bei der Ratssitzung am Donnerstag noch keine Zinswende einleiten.

Der Ukraine-Krieg treibt die Inflation im Euroraum auf Rekordhöhe und belastet zugleich die Konjunktur. Die Arbeit für Europas Währungshüter dürfte dadurch noch komplizierter werden. Nach Einschätzung von Ökonomen dürfte die Europäische Zentralbank (EZB) bei der Ratssitzung am Donnerstag noch keine Zinswende einleiten. Die Ergebnisse der Ratssitzung gibt die Notenbank am Nachmittag (13.45 Uhr) bekannt.

Auf seiner jüngsten geldpolitischen Sitzung im März hatte der EZB-Rat beschlossen, die milliardenschweren Anleihenkäufe der Notenbank schneller zurückzufahren als bisher geplant. Wann die Zinsen im Euroraum danach wieder steigen werden, ließen die Währungshüter aber offen.

Seit Monaten treiben steigende Energiepreise die Teuerung. Der Krieg in der Ukraine heizt diese Entwicklung an. Im Euroraum erreichte die Inflation im März mit 7,5 Prozent den höchsten Stand seit Einführung des Euro als Verrechnungswährung 1999.

Die Notenbank, deren oberstes Ziel stabile Preise bei einer mittelfristigen Teuerungsrate von zwei Prozent im Euroraum sind, stellte zuletzt in Aussicht, im dritten Quartal 2022 den Ankauf zusätzlicher Anleihen von Staaten und Unternehmen einzustellen.

Der Leitzins im Euro-Währungsraum der 19 Länder liegt seit nunmehr sechs Jahren auf dem Rekordtief von null Prozent. Seit Jahren steckt die EZB zudem Milliarden in den Kauf von Staatsanleihen und Unternehmenspapieren, was die Konjunktur stützt.

(APA)

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