Der US-Präsident plädiert für ein Ölembargo gegen Russland. Ein Solidaritätsbesuch in der Ukraine steht nicht auf dem Programm, dafür einer seiner Minister.
Als Joe Biden Ende März zum Auftakt seiner zweitägigen Polen-Visite die 82. US-Luftlandedivision in Rzeszow in Südostpolen besuchte, wäre er am liebsten zu einem Lokalaugenschein ins ukrainische Kriegsgebiet weitergereist. Der US-Präsident gestand seine Enttäuschung ein. „Aber sie lassen mich nicht“, sagte er damals zu seinen Zuhörern – und meinte damit die US-Geheimdienste und den für seinen Schutz zuständigen Secret Service in Anspielung auf die „verständlichen“ Sicherheitsbedenken. Dies gilt auch für Kamala Harris, seine Vizepräsidentin.
Das Weiße Haus schlug eine neuerliche Einladung Wolodymyr Selenskijs nach Kiew jetzt aus. Stattdessen stellte Biden einen baldigen Solidaritätsbesuch Antony Blinkens oder Lloyd Austins, des Außenministers oder des Verteidigungsministers, in Aussicht. Anders als viele Europäer, zuletzt der spanische Premier Pedro Sánchez, kündigen die USA derlei Reisen in Kriegsgebiete – wie in der Vergangenheit nach Kabul oder Bagdad – nie im Vorhinein an, sondern geben sie erst nach der Ankunft bekannt.