Bauprojekt

Heumarkt: „Schädliche Auswirkungen“

Denkmalpfleger kritisieren überarbeitetes Bauprojekt.

Im Februar hatte sich Ernst Woller, Wiener Landtagspräsident und Welterbe-Beauftragter (SPÖ) optimistisch gezeigt, dass Wien dank der Überarbeitung des umstrittenen Heumarkt-Projekts doch von der Roten Liste gestrichen werden könnte.

Nun übt allerdings, wie der „Kurier“ berichtet, der Internationale Rat für Denkmalpflege (Icomos) Kritik an den Umplanungen. Auch die geplanten Änderungen haben aus Sicht von Icomos „irreversible schädliche Auswirkungen auf das Welterbe-Areal und können nicht dazu führen, dass Wien von der Roten Liste der Unesco genommen werde“.

Eine Lösung für das Heumarkt-Areal könne „nur durch die Entwicklung eines anderen Projekts erreicht werden“, das „notwendigerweise weniger Fläche, insbesondere auf hohem Niveau, umfassen würde.“

„Oberflächlich, anmaßend“

Diese Kritik wiederum weist der Welterbe-Beauftragte Woller gegenüber dem ORF deutlich zurück. „Diese paar Seiten, die wir da bekommen haben, sind für uns völlig inakzeptabel.“ Das habe man auch der Unesco so mitgeteilt. Das Icomos-Papier nannte er „unwissenschaftlich, oberflächlich und anmaßend“. Eine nochmalige Umplanung komme laut Woller nicht infrage.

Statt des ursprünglich geplanten 74 Meter hohen Wohnturms sieht der aktuelle Entwurf des Projekts von Investor Michael Tojner eine sogenannten „Wohnscheibe“ mit einer Höhe von 56,5 Metern vor, die im rechten Winkel neben dem geplanten Neubau des Hotels Intercontinental entstehen soll.

Die für Juni in Russland geplante Sitzung des Welterbekomitees wurde laut ORF abgesagt. Damit verzögert sich die Entscheidung weiter, ob Wien von der Roten Liste gestrichen wird.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.