Wahlsieger „Bongbong“ verschönert das brutale Regime seiner Eltern – und sieht es als Vorbild für seine Präsidentschaft.
In „Bongbongs“ altem Kinderzimmer, im Palast der Marcos in der nordphilippinischen Provinz Ilocos Norte, hängt neben dem Himmelbett ein Gemälde. Darauf ist Ferdinand Marcos junior gemalt, als sehr ernstes und entschlossenes Kind. Er trägt eine goldene Krone und reitet auf einem weißen Pferd. In der einen Hand hält er die philippinische Fahne, in der anderen die Bibel.
Die Prophezeiung des Bildes hat sich bewahrheitet – zumindest was den Aspekt der Eroberung betrifft. 36 Jahre nach dem Sturz von Diktator Ferdinand Marcos hatte sein Clan wieder die Kontrolle auf den Philippinen. Diktatoren-Sohn Ferdinand „Bongbong“ Marcos junior gewann bei der Präsidentenwahl am Montag haushoch. Der 64-Jährige erhielt doppelt so viele Stimmen wie seine Hauptrivalin, Vizepräsidentin Leni Robredo. Offizielle Ergebnisse gibt es erst Ende Mai.