Treibstoffe

Spritpreise in Slowenien wieder gedeckelt

Höchstpreis für Benzin beträgt 1,56 Euro pro Liter, für Diesel 1,668 Euro. Die Maßnahme soll drei Monate dauern.

In Slowenien werden die Spritpreise seit heute, Mittwoch, wieder gedeckelt. Ein Liter Normalbenzin darf an den Tankstellen höchstens 1,56 Euro kosten, Diesel 1,668 Euro. Die scheidende Mitte-Rechts-Regierung führte die Preisregulierung wieder ein, nachdem sie vor zehn Tagen mit der Begründung einer stabilen Marktsituation abgeschafft wurde. Die gedeckelten Preise sollen drei Monate, d. h. bis 10. August gelten.

Treibstoffe haben sich durch die wiedereingeführte staatliche Regulierung laut Medienberichten deutlich verbilligt. Noch am Dienstag kostete ein Liter Benzin an den Tankstellen außerhalb der Autobahnen zwischen 1,714 und 1,717 Euro. Ein voller Tank (50 Liter), der somit zwischen 85,7 und 85,85 Euro kostete, ist heute um fast 8 Euro billiger. An den Tankstellen entlang der Autobahnen lag der Benzinpreis vor der Deckelung bei rund 1,78 Euro pro Liter. Diesel kostete am Dienstag zwischen 1,856 und 1,862 Euro, entlang der Autobahnen rund 1,92 Euro pro Liter. Volltanken außerhalb des Autobahnnetzes ist nun um fast 10 Euro billiger.

Die Regierung begründete die Wiedereinführung der Preisregulierung mit weiteren erwarteten Marktstörungen und erheblichen Preisschwankungen aufgrund des geplanten EU-Embargos für russisches Öl. Neben den Tankstellenpreisen wurden auch die Großhandelspreise begrenzt - auf 1,54 Euro für Normalbenzin und 1,648 Euro für Diesel. Das slowenische Wirtschaftsministerium rechnet damit, dass die Regulierung zu Verlusten bei den Großhändlern führen wird. Allein wegen der Deckelung der Tankstellenpreisen sollen die drei führenden Treibstoffhändler rund 30 Mio. Euro pro Monat verlieren. Der Staat plant, ihre Verluste zu entschädigen.

Die Spritpreise sind in Slowenien mittlerweile zum heiklen politischen Thema geworden. Erstmals wurde die Deckelung Mitte März eingeführt, was mit dem Beginn des Wahlkampfes zusammengefallen war. Damals wurde der Preis für Benzin bei 1,503 Euro pro Liter begrenzt, für Diesel bei 1,541 Euro. Ende April, nur wenige Tage nach ihrer Abwahl, hat die Regierung des rechtskonservativen Premiers Janez Jansa die Maßnahme nicht mehr verlängert, was mit Anfang Mai zu einem deutlichen Preisanstieg führte. Der wahrscheinliche künftige Regierungschef Robert Golob kritisierte das als einen Racheakt gegen die Wähler, weil die Regierung abgewählt worden sei. Er kündigte an, dass seine links-liberale Regierung vorrangig die Energiepreise regulieren werde - nicht nur Spritpreise, sondern auch Preise für andere Energieträger.

(APA)

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