Oberösterreich

Nach Tumult im Krankenhaus Kirchdorf: Familienmitglieder angeklagt

Die Angehörigen einer verstorbenen Covid-19-Patientin hatten in dem Spital randaliert und das Personal attackiert. Vier Personen droht nun ein Jahr Haft.

Gegen fünf Angehörige einer verstorbenen Covid-Patientin ist nun Strafantrag eingebracht worden. Die 65-Jährige war im Dezember vergangenen Jahres auf der Intensivstation des Pyhrn-Eisenwurzen Klinikums Kirchdorf gestorben. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Steyr bestätigte einen entsprechenden Bericht des "Oö. Volksblatts" (Freitag-Ausgabe).

Laut "Oö. Volksblatt" müssen sich drei Frauen und zwei Männer im Alter von 24, 33, 38, 40 und 49 Jahren vor Gericht verantworten. Den drei Frauen und einem Mann wird gefährliche Drohung gegen eine Ärztin vorgeworfen. Ein zweiter Mann soll eine Mitarbeiterin der Zutrittskontrolle verletzt haben. Den vier erstgenannten Personen droht ein Jahr Haft, dem zweiten Mann wegen des Delikts der Körperverletzung bis zu zwei Jahre.

Personal attackiert

Entzündet hatte sich die Situation am 4. Dezember vergangenen Jahres. Die diensthabende Ärztin der Intensivstation hatte die engsten Angehörigen der 67-jährigen Türkin verständigt, um sich von verabschieden zu können. Denn die Frau war aufgrund ihrer Covid-Erkrankung in einem sehr schlechten Zustand gewesen. Die Angehörigen wollten über das türkische Konsulat erreichen, dass die 67-Jährige in die Türkei zur weiteren Behandlung überstellt wird. Ihr gesundheitlicher Zustand ließ einen Transport jedoch nicht zu. Daher wurde dieser vom Oberarzt auch nicht bewilligt.

Kurze Zeit später verstarb die Frau im Spital. Daraufhin fingen die elf Angehörigen, die im Eingangsbereich beim Portier warteten, wild zu gestikulieren an und attackierten das Personal. Die Polizei verwies die Angehörigen aus dem Klinikum, das ein Hausverbot aussprach.

(APA)

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