Naturereignis

Größte Blume der Welt blüht erstmals in Wien

Die Blütezeit der Titanenwurz währt nur etwa zwei Tage.
Die Blütezeit der Titanenwurz währt nur etwa zwei Tage.UNIVERSITÄT WIEN/JAN KNICKMANN
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Der Blütenstand des Titanenwurz kann bis zu drei Meter hoch werden. Die Pflanze verbreitet zudem einen bestialischen Gestank. Sie kann noch bis heute Abend im Botanischen Garten der Uni Wien besichtigt werden.

UNIVERSITÄT WIEN/RUDOLF HROMNIAK

Zum ersten Mal blüht im Botanischen Garten der Universität Wien eine Titanenwurz. Die Blüte begann am Sonntag um 14.30 Uhr. Der Blütenstand kann mehr als drei Meter hoch werden und zählt zu den größten Blumen der Welt. Neben der beeindruckenden Größe fällt er durch einen bestialischen Gestank auf. Die Blütezeit währt nur etwa zwei Tage und ist den Forschenden zufolge eines der spektakulärsten Naturereignisse überhaupt.

Die Pflanze, deren lateinischer Name Amorphophallus titanum „gigantischer unförmiger Penis" bedeutet, kann daher laut Uni Wien nur bis Montagabend besichtigt werden. Die Titanenwurz aus der Familie der Aronstabgewächse kommt aus Indonesien und lockt dort mit ihrem riesigen Blütenstand winzige Insekten an, die als Bestäuber dienen. Der große Kolben an der Spitze des Blütenstands erwärmt sich dabei und setzt einen Geruch frei, der an einen verwesenden Kadaver erinnert.

Knolle der Pflanze hat 80 Kilo

Seit 2019 wächst ein Exemplar im Botanischen Garten der Universität Wien. Die Pflanze kommt aus Salzburg, wo sie 2019 geblüht hat. Damals erreichte der Blütenstand eine Höhe von über zwei Metern. Die riesige Knolle der Pflanze hat seit ihrem Umzug nach Wien ihr Gewicht auf 80 Kilogramm verdoppelt.

Das Kalthaus des Botanischen Gartens am Rennweg 14 ist am Montag von 10.00 bis 23.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet vier Euro (nur Bargeld). Das gesamte Kalthaus wird wegen der Blüte bis in den späten Abend statt wie üblich bis 15.00 Uhr geöffnet, damit Besucher die Pflanze aus der Nähe sehen und riechen können - insbesondere in den Abendstunden, wenn sie in voller Blüte steht.

Blüte erst wieder in drei Jahren

Während der kurzen Zeit der Blüte führen Experten nun verschiedene Untersuchungen zur Bestäubungsbiologie der riesigen Blume durch, berichtet Florian Etl von der Abteilung für Strukturelle und Funktionelle Botanik der Uni Wien.

Die Pflanze wurde zu Ehren des Wiener Botanikers und Erforschers der Aronstabgewächse Heinrich Wilhelm Schott (1794-1865) auf den Namen "Willi" getauft. Nach dem Ende der Wiener Blüte heute Abend sei erst wieder in rund drei Jahren mit einem solchen Ereignis zu rechnen, erklärte Etl. Bisher habe die Titanenwurz im Botanischen Garten für regen Besucherandrang gesorgt.

(APA)

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