Ein Überflugverbot von Serbiens Nato-Nachbarn hat Russlands Außenminister, Sergej Lawrow, ausgebremst und eine Visite in Belgrad verhindert. Moskau grollt, in Serbien macht sich Erleichterung breit.
Belgrad. Vergeblich hatten die fleißigen Helfer in Serbiens Hauptstadt, Belgrad, einen Wald russischer Fahnen zu Ehren des erwarteten Gasts aus Moskau gehisst. Die Ankunft von Außenminister Sergej Lawrow stehe „unter dem Fragezeichen“, titelte zu Wochenbeginn aufgeregt und etwas holprig die regierungsnahe Zeitung „Politika“. Doch die Schlagzeile war bereits bei Erscheinen veraltet: Die Sperrung des Luftraums durch Serbiens Nato-Nachbarn Bulgarien, Montenegro und Nordmazedonien hat Lawrows Dienstreise vorläufig verhindert.
„Unsere Diplomatie hat sich noch nicht die Fähigkeit der Teleportation angeeignet“, bestätigte eine anonyme Quelle des russischen Außenministeriums bereits in der Nacht zu Montag gegenüber Reuters die Absage der Belgrad-Visite. Es sei nicht Russland, sondern die EU und Nato, die in Europa einen „Eisernen Vorhang“ errichten würden, schäumte derweil aufgebracht Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa.