Ausgaben

Wo die Österreicher sparen

Die hohe Inflation zwingt viele, ihre Ausgaben zu reduzieren. Das betrifft vor allem Kleidung, aber auch Lebensmittel und Urlaub.

Wien. Die Teuerung wirkt sich zunehmend auf das Kaufverhalten der Österreicherinnen und Österreicher aus. Wie aus einer aktuellen Befragung des Handelsverbands hervorgeht, würden sich 15 Prozent der Befragten auf den Kauf lebensnotwendiger Güter beschränken. Selbst beim Kauf von Lebensmittel gibt es inzwischen spürbare Verschiebungen: Zwei Drittel achten bewusst darauf, wie viel sie für den täglichen Einkauf ausgeben, und greifen vermehrt zu günstigeren Produkten. „Durch die aktuellen Preissteigerungen ist der Bio-Boom der vergangenen Jahre vorübergehend abgesagt“, sagt Handelsverband-Chef Rainer Will zur „Presse“. Während zu Pandemiezeiten alle Supermarktketten zweistellige Wachstumsraten im höherpreisigen Bio-Sortiment verzeichneten, sei dieser Trend aktuell wieder rückläufig. Gleichzeitig verzeichnen günstigere Eigenmarken zuletzt deutlich höhere Absätze.

Noch drastischer ist die Entwicklung bei nicht lebensnotwendigen Produkten – vor allem bei Kleidung und Schuhen. Um ihre monatlichen Ausgaben um 100 Euro zu reduzieren, würden dafür zwei Drittel weniger ausgeben. Zu diesem Schluss kommt das aktuelle Team-Bank-Liquiditätsbarometer, für das mehr als 1700 Österreicher befragt wurden. 64 Prozent von ihnen meinen, dass Kleidung und Schuhwerk am ehesten Sparpotenzial bieten. Das wiederum trübt die Aussichten für den Modehandel ein. Die Einbußen in der Textilbranche, an der der Nachhol-Boom im Gegensatz zu anderen Handelssparten weitgehend vorbeigegangen ist, dürfte in Österreich heuer bei rund 120 Millionen Euro liegen. Ein Problem für die gesamte Branche, sagt Rainer Will – das Insolvenzrisiko im Bekleidungshandel bleibe damit weiterhin hoch.

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